Post und SBB starten einen gemeinsamen Pilotversuch: In Zürich-Altstetten und in Sursee LU können am SBB-Billettschalter neu auch Einzahlungen erledigt werden. Die Post will so näher zu ihren Kunden. Der SBB zahlt sie dafür pro Auftrag eine Entschädigung.
Der Pilotversuch an den beiden Bahnhöfen dauert ein ganzes Jahr. Im April 2013 wollen SBB und Post dann entscheiden, ob die Dienstleistung auf andere Standorte ausgeweitet wird oder nicht. Der Versuch in Zürich-Altstetten startet am 16. April, in Sursee läuft er bereits seit einigen Tagen.
Der neue Service richtet sich vor allem an Pendlerinnen und Pendler, die auf dem Nachhauseweg noch schnell die Einzahlungen machen wollen. SBB und Post sehen ihn als Ergänzung zu ihrer bisherigen Zusammenarbeit: Dem Bargeldbezug am SBB-Schalter und dem Angebot PickPost, mit dem Pakete am Bahnhof abgeholt werden können.
Gemäss einer gemeinsamen Mitteilung vom Mittwoch sind bei diesem Pilotversuch ausschliesslich Einzahlungen für die Schweiz mit rotem oder orangem Einzahlungsschein in Schweizer Franken möglich.
Nicht alle machen die Einzahlungen per Internet
„Wir müssen dorthin, wo die Leute sind. Wir können nicht einfach in den Filialen darauf warten, bis man zu uns kommt“, begründet Post-Sprecher Mariano Masserini die Zusammenarbeit mit der SBB. Die Schweizer Bahnhöfe mit ihren Pendlerströmen seien dazu ideal.
Die Einzahlung am Schalter ist für die Post auch in Zeiten des Internets nichts Altertümliches. Längst nicht alle würden ihre Einzahlungen online erledigen, sagte Masserini weiter. Das Einzahlungs-Volumen an den Schaltern sei nach wie vor gross.
Auch Junge würden diese Einzahlungsart nach wie vor schätzen. Erstaunlich viele hätten sogar noch das gelbe Büchlein. Die Post bezahlt der SBB pro Einzahlung eine Entschädigung. Wie hoch diese ist, wollen die beiden Unternehmen nicht bekannt geben.
Die SBB rechnet nicht damit, dass die Schlangen vor den Billett-Schaltern nun erheblich wachsen. Eine Einzahlung dauere weniger als eine Minute, sagte SBB-Sprecher Reto Kormann auf Anfrage. Weitere gemeinsame Projekte sind vorerst nicht geplant.