Für den Weg vom Kanada nach Deutschland war eine Postkarte 37 Jahre lang unterwegs. Erst am vergangenen Samstag kam die Karte bei der Adressatin in Eisenhüttenstadt an.
Eine Postbotin habe bei der Empfängerin geklingelt und die inzwischen etwas ramponierte Karte überreicht, berichtete die „Märkische Oderzeitung“ am Freitag. „Ich habe die Schrift nicht sofort erkannt“, schilderte die 71-Jährige dem Blatt. „Dann habe ich den Namen meiner Freundin Vera gelesen.“
Die Zustellung war für die Post eine echte Herausforderung: Bei der Adresse fehlte der DDR-Postleitzahl eine Ziffer, die Strasse wurde inzwischen umbenannt. Zudem war das Empfänger-Ehepaar umgezogen.
Solche kuriosen Sendungen gebe es ab und zu, sagte eine Sprecherin der Deutschen Post auf Anfrage. Die Karte könne aber unmöglich 37 Jahre bei der Post gelegen haben. Vielleicht habe jemand beim Aufräumen die Karte gefunden und auf den Postweg gebracht, vermutet die Sprecherin.
Wie die freudig überraschte Adressatin der Zeitung berichtete, steht sie mit ihrer Freundin, die die Karte 1975 in Toronto in den Briefkasten warf, noch in Kontakt. Diese wohnt inzwischen im süddeutschen Lörrach und feierte kürzlich ihren 84. Geburtstag.