In den Kantonen St. Gallen und Thurgau hat es in den letzten vier Wochen drei Raubüberfälle auf Postfilialen gegeben. In der Stadt St. Gallen soll es zweimal der gleiche Täter gewesen sein. Ob ein Überfall im Thurgau ebenfalls auf dessen Konto geht, wird abgeklärt.
In der Ostschweiz gibt es eine kleine Serie von Überfällen, die jeweils nach ähnlichem Muster verlaufen sind: Am 10. November betrat ein Mann nach dem Mittag die Postfiliale Bruggen in der Stadt St. Gallen. Mit einer Faustfeuerwaffe verlangte er Bargeld und flüchtete zu Fuss in Richtung Fürstenlandbrücke.
Einmal Thurgau, zweimal St. Gallen
Am 3. Dezember wurde die Postfiliale Langgasse in St. Gallen überfallen. Wieder war eine Faustfeuerwaffe im Spiel. Das Bargeld – um die 3000 Franken – nahm der Täter in einem schwarzen Turnbeutel mit.
Am 7. Dezember lief ein Postraub in der zur Roggwil TG gehörenden Ortschaft Freidorf ähnlich ab: Der Mann trug eine Sturmhaube und zückte eine Faustfeuerwaffe. Die sofort eingeleitete Fahndung verlief bisher ergebnislos.
Damit gab es in den Kantonen St. Gallen und Thurgau in den letzten vier Wochen drei Überfälle auf Postfilialen. Das ist ungewöhnlich: Eine solche Häufung sei in den letzten Jahren nicht festgestellt worden, bestätigte Hanspeter Krüsi, Sprecher der St. Galler Kantonspolizei, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Weitet man den Zeitrahmen aus, könnten auch noch ein weiterer Postraub in Eschlikon TG vom 24. Februar sowie der Überfall auf die Filiale der Thurgauer Kantonalbank in Rickenbach vom 26. Juni zur gleichen Serie gehören. Am 12. Oktober blieb es bei einem versuchten Überfall auf eine Postfiliale in Rorschacherberg, bei dem laut Polizeimeldung mehrere Täter beteiligt waren.
Spuren vergleichen
Ob es sich bei den drei Fällen seit November jeweils um den gleichen Posträuber oder um verschiedene Personen handelt, sei noch unklar. Man arbeite eng mit den Thurgauer Kollegen zusammen und vergleiche die Spuren und das Vorgehen, sagte Krüsi. Ergebnisse lägen noch nicht vor. Die Polizei gehe aber inzwischen davon aus, dass beide Postüberfälle in der Stadt St. Gallen vom gleichen Täter verübt wurden.
Weil es nicht in allen Poststellen eine Überwachungskamera gibt, erhalten die Aussagen der Angestellten grosses Gewicht. Kurz nach den Überfällen stünden sie jeweils unter Schock, erklärte Krüsi. Deshalb würden sie später nochmals befragt, um detailliertere Beschreibungen zu erhalten, als jeweils in den Polizeimeldungen aufgeführt werden.
Man frage etwa nach dem Gesichtsausdruck des Täters und lege den Angestellten auch Fotos von Verdächtigen vor, schilderte Krüsi die Ermittlungsarbeit.