Das französische Satiremagazin «Charlie Hebdo» ist am Donnerstag mit dem Potsdamer M100 Media Award ausgezeichnet worden. Chefredaktor Gérard Biard nahm den Preis während der Medienkonferenz M100 Sanssouci Colloquium entgegen.
Biard sagte in seiner Dankesrede: «Die Überzeugungen und Werte, für die wir eintreten, sind universelle Werte und als solche gehören sie allen Bürgern dieser Welt.» Daher sollten alle Bürger dieser Welt für sie eintreten.
Bei einem islamistischen Terroranschlag auf die Redaktion von «Charlie Hebdo» wurden im Januar in Paris zwölf Menschen getötet, darunter mehrere bekannte Zeichner. Der deutsche Aussenminister Frank-Walter Steinmeier sprach in seiner Rede auf der Konferenz von einem «Angriff auf Freiheit und Demokratie».
Mit dem Preis wird das Recht der freien Meinungsäusserung gewürdigt. Laudator Ferdinand von Schirach betonte: «Dieser Preis heute ehrt die Toten – und er ehrt die Überlebenden.» Dass es «Charlie Hebdo» noch immer gebe sei ein «trotzdem», sagte der Schriftsteller. Und er betonte, wenn Satire niemandem weh tue, bedeute sie nichts.
Die Potsdamer Konferenz fand unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt. Am Colloquium in der Orangerie von Schloss Sanssouci diskutierten Chefredaktoren, Politiker und Historiker.