Der gesundheitlich angeschlagene algerische Präsident Abdelaziz Bouteflika hat im Rollstuhl den Eid für seine vierte Amtszeit ablegen müssen. Im Staatsfernsehen ausgestrahlte Bilder der Zeremonie zeigten den 77-Jährigen allerdings in besserer Form als bei vorangegangenen öffentlichen Auftritten.
Er gab sogar eine kurze Erklärung ab, bei der er die Wahl vom 17. April als «grossen Sieg des Staates» bezeichnete und seinen Helfern dankte. Bouteflika hatte bei der von Boykottaufrufen und Betrugsvorwürfen überschatteten Abstimmung nach offiziellen Zahlen 81,5 Prozent der Stimmen erhalten.
Einige Parteien hatten allerdings zu einem Boykott des Urnengangs aufgerufen. Kritiker werfen dem seit 1999 amtierenden Bouteflika vor, nur noch «Marionette» eines korrupten Staatsapparates zu sein.
Neben dem durch einen Schlaganfall geschwächten Bouteflika hatten fünf weitere Politiker für das Präsidentenamt in dem öl- und gasreichen Land an der afrikanischen Mittelmeerküste kandidiert. Darunter war der frühere Ministerpräsident Ali Benflis, der auf rund zwölf Prozent der Stimmen kam. Vor allem er wirft dem Bouteflika-Lager Wahlfälschung vor.