Präsident von Afrikas Vorzeigedemokratie Ghana ist tot

Der Präsident von Ghana, John Evans Atta Mills, ist tot. Der 68-Jährige sei überraschend in einem Militärspital in der Hauptstadt Accra gestorben, berichteten Radio- und Fernsehsender des westafrikanischen Landes am Dienstag.

Der verstorbene Präsident Ghanas, John Evan Atta Mills (Archiv) (Bild: sda)

Der Präsident von Ghana, John Evans Atta Mills, ist tot. Der 68-Jährige sei überraschend in einem Militärspital in der Hauptstadt Accra gestorben, berichteten Radio- und Fernsehsender des westafrikanischen Landes am Dienstag.

Mills sei erst wenige Stunden zuvor nach Feststellung einer Erkrankung in die Klinik gebracht worden, hiess es dazu in einer Erklärung des Generalstabschefs John Henry Martey. Eine Todesursache wurde nicht genannt.

„Mit schwerem Herzen geben wir den plötzlichen und vorzeitigen Tod des Präsidenten der Republik Ghana bekannt“, erklärte Martey weiter. Mills, der am Sonntag Geburtstag hatte, wollte bei den Wahlen im Dezember wieder kandidieren. Gemäss der Verfassung übernimmt nun Vize-Präsident John Dramani Mahama die Amtsgeschäfte des Staatschefs.

Der studierte Jurist und Universitätsprofessor Mills führte sein Land seit 2009. Er litt seit längerem an einer Krebserkrankung. Von 1997 bis 2001 war er Vizepräsident unter dem damaligen Staatschef Jerry John Rawlings gewesen. Bevor er im Dezember 2008 bei den Wahlen äusserst knapp siegte, war er zweimal als Präsidentschaftskandidat bei Wahlen unterlegen.

Ghana gilt als eine der wenigen funktionierenden Demokratien in Afrika. Friedliche Machtwechsel im vergangenen Jahrzehnt und ein Wirtschaftsboom in den letzten Jahren machten es zu einem Vorzeigestaat auf dem Kontinent.

Der einzige Besuch von US-Präsident Barack Obama in Afrika südlich der Sahelzone galt deshalb im Jahr 2009 auch Ghana mit seinen 25 Millionen Einwohnern. „Ghana ist ein Vorbild für Afrika in der demokratischen Praxis“, hatte Obama noch im März bei einem Besuch Mills‘ in Washington gesagt.

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