Der französische Romancier Patrick Modiano ist neuer Träger des Österreichischen Staatspreises für Europäische Literatur. Der Preis ist mit 25’000 Euro dotiert.
An einem Festakt im Festspielbezirk in Salzburg bezeichnete Laudatorin Ina Hartwig Modiano als einen der bedeutendsten französischen Gegenwartsautoren, der sich sehr mit der Okkupationszeit beschäftige. Aus familiären Gründen blieb der 66-Jährige dem Festakt fern.
Den mit 30’0000 Euro dotierten grossen österreichischen Staatspreis verlieh Kulturministerin Claudia Schmied an den Wiener Autor Peter Waterhouse.
Patrick Modiano, der in seiner Heimat unter anderem mit dem Prix Goncourt und dem Grossen Romanpreis der Académie Francaise ausgezeichnet wurde, ging in einem Dankschreiben auf seine Verbindungen zur österreichischen Literaturtradition ein.
Schon als 20-Jähriger habe er sich bei Wien-Besuchen auf die Spuren von Autoren wie Rainer Maria Rilke, Robert Musil, Joseph Roth und anderen begeben: „Sie besitzen eine Tiefe, eine Ironie, eine Melancholie, denen ich anderswo nie begegnet bin.“
Auf deutsch sind von Modiano unter anderem die Romane „Eine Jugend“, „Im Café der verlorenen Jugend“ und „Die Gasse der dunklen Läden“ erschienen.
Bisherige Träger des Preises sind unter anderem Vaclav Havel, Eugène Ionesco, Umberto Eco und Doris Lessing. Im vergangenen Jahr wurde Javier Marias ausgezeichnet.