Wegen der sinkenden Energiekosten steigen die Preise in der Eurozone kaum. Waren und Dienstleistungen kosteten im Juli nur 0,2 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Freitag basierend auf einer ersten Schätzung bekanntgab.
Der Preisanstieg blieb damit im Vergleich zum Juni unverändert. Der Grund für die derzeit geringen Inflationsraten ist vor allem das billige Öl. So kostete Energie im Juli durchschnittlich 5,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. Klammert man die Energiepreise aus, lag die Inflationsrate deutlich höher – bei 0,9 Prozent.
Die stärksten Preistreiber waren derweil Dienstleistungen. Sie kosten verglichen mit dem Vorjahr 1,2 Prozent mehr. Danach folgen Lebensmittel, Alkohol und Zigaretten, die sich um 0,9 Prozent verteuerten. Industriegüter wurden um 0,5 Prozent teurer.
Insgesamt ist die Inflationsrate nach dem Geschmack der Europäischen Zentralbank (EZB) weiterhin viel zu niedrig. Die Währungshüter streben Teuerungsraten von knapp zwei Prozent an. Zwischen Dezember und März waren die Preise in der Eurozone sogar gesunken. Es war das erste Mal seit 2009, dass dies über mehrere Monate der Fall war.
Um das Risiko einer Deflation abzuwenden, hatte die EZB daher Anfang März dieses Jahres ein gross angelegtes Programm zum Aufkauf von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren im Wert von 60 Milliarden Euro pro Monat gestartet. Es soll bis September 2016 laufen, womit die Notenbank mehr als eine Billion Euro in den Markt pumpen würde.