Der schweizerische Brauer Feldschlösschen hat im letzten Jahr 0,3 Prozent weniger Bier produziert und damit 1,7 Prozent weniger Umsatz gemacht. Auch der dänische Mutterkonzern Carlsberg hat mit 2015 ein schwieriges Geschäftsjahr hinter sich.
Für Feldschlösschen war das Geschäftsjahr 2015 geprägt von einem generellen Umsatzrückgang in der Gastronomie und von Preisdruck im Detailhandel in der Folge des Frankenschocks. Mit dem Minus von 0,3 Prozent beim Volumen büssten die Rheinfeldener jedoch weniger ein als der Gesamtmarkt, der um 0,4 Prozent zurückging, wie Feldschlösschen am Mittwoch mitteilte. «Wir sind sehr zufrieden mit dem Resultat und damit, dass wir unsere Position im Kerngeschäft Bier gestärkt haben», sagte eine Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Absolute Zahlen teilte Feldschlösschen nicht mit.
Das Marktumfeld betrachtet Feldschlösschen auch im angelaufenen Geschäftsjahr als schwierig. So werde der Preisdruck anhalten und die Kleinbrauereien würden in der Schweiz Marktanteile gewinnen. Deshalb will der Schweizer Grossbrauer «mittelfristig die Profitabilität wieder steigern».
Hoffnungsvoll blickt Feldschlösschen auf verschiedene Grossanlässe im laufenden Jahr. So feiert der Brauer seinen 140. Geburtstag am 30. April; zudem wird Feldschlösschen am Schwing- und Älplerfest in Estavayer und an diversen Public-Viewings im Rahmen der Fussball- Europameisterschaft als Partner auftreten.
In der Schweiz beschäftigt Feldschlösschen 1300 Mitarbeitende an 21 Standorten. Mit 40 Markenbieren, Mineralwasser, Softdrinks und Wein beliefert Feldschlösschen 25’000 Kunden in der Gastronomie, dem Detail- und Getränkehandel. Die jährliche Getränkeproduktion liegt bei über 340 Millionen Litern.
Feldschlösschen-Mutter Carlsberg mit Milliardenverlust
Seit 2000 gehört Feldschlösschen dem dänischen Konzern Carlsberg, der ebenfalls am Mittwoch seine Jahreszahlen vorlegte. Mit Marken wie Tuborg, Kronenbourg oder Holstener Bier verkaufte Carlsberg im schwierigen abgelaufenen Geschäftsjahr 120 Millionen Hektoliter Bier, 2 Prozent weniger als im Vorjahr.
Weil Carlsberg höhere Preise verlangen konnte, nahm der Umsatz um gut ein Prozent auf 65,4 Milliarden Dänische Kronen (9,7 Milliarden Franken) zu, wie die Nachrichtenagentur dpa vermeldete. Wegen Abschreibungen in Milliardenhöhe resultierte dennoch ein Verlust von 2,9 Milliarden Kronen, dies gegenüber einem Gewinn im Vorjahr von 4,4 Milliarden Kronen.
Auch für 2016 erwartet Carlsberg, weltweit die Nummer Vier im Biermarkt, ein schwieriges Jahr. Trotz Fussball-Europameisterschaft rechnet der Konzern in Westeuropa mit einem stagnierenden Markt. In Russland, wo Carlsberg Marktführer ist, stehen Stellenstreichungen und Schliessungen von Standorten an. Im Gegenzug erhofft man sich, dass die wachsende Nachfrage in Asien den operativen Gewinn 2016 auf einen niedrigen einstelligen Prozentsatz heben wird.