Erfolgsverwöhnte Künstler wie Gotthard und DJ Antoine können sich eine weitere Trophäe ins Regal stellen: Sie erhielten am Sonntagabend in Schwyz den Prix Walo in den Kategorien Pop/Rock und DJ/Dance. Auch sonst blieben Überraschungen die Ausnahme.
Dass Peter Freiburghaus («Nebelgrind») in der Sparte Schauspiel Kacey Mottet Klein («L’enfant d’en haut»), den Gewinner des Schweizer Filmpreises, und Nadine Vinzens («Mary & Johnny») würde übertrumpfen können, war allerdings nicht unbedingt zu erwarten.
Bei den Filmen setzte sich der erfolgreichste Schweizer Dokfilm überhaupt, «More Than Honey» von Markus Imhoof, gegen «Die Kinder vom Napf» und «L’enfant d’en haut» durch. Zur besten TV-Show wurde die Volksmusiksendung «Potzmusig» (SRF) gekürt.
Keine Revanche für Müslüm
Der Ehren Prix Walo, mit dem ein Lebenswerk geehrt wird, ging am Sonntag an die heute 72-jährige Zürcher Schauspielerin Ursula Schaeppi. Als «Goof der Nation» wurde sie bereits in den 70er Jahren in der TV-Sendung «Teleboy» bekannt. Später mimte sie in den Sketches der beliebten Sendung «Traumpaar» Eva Chifler.
Rolf Knie konnte in der Sparte Varieté einen der von ihm selbst entworfenen Trophäen in Empfang zu nehmen – nominiert war er zusammen mit seinem Sohn Gregory für die Show Salto Mortale.
Müslüm und Eliane Müller blieb die Revanche bei den Newcomern verwehrt: Wie bereits bei der Verleihung des Swiss Music Awards (SMA) im März ging der Sieg in dieser Sparte an den «Deutschland sucht den Superstar»-Gewinner 2012, Luca Hänni.
Traditionsreiche Auszeichnung
Der Prix Walo, der am Sonntag zum 39. Mal verliehen wurde, führt Kulturszenen zusammen, die üblicherweise wenig Berührungspunkte aufweisen: Auszeichnungen gab es in Schwyz in so unterschiedlichen Sparten wie Blasmusik, wo die die Amateurband der Fluggesellschaft Swiss gewann, oder Comedy, wo Edelmais den Preis holte.
Insgesamt hatte eine Jury im Vorfeld 37 Künstlerinnen, Künstler, Gruppen und Produktionen in elf Kategorien nominiert. Der Prix Walo ist seit 1980 nach dem Musiker und Orchesterleiter Walo Linder (1905-1979) benannt, der die Auszeichnung 1974 unter der Bezeichnung «Goldener Tell» ins Leben rief.