Der überraschend gestorbene US-Popstar Prince ist laut der Promi-Website «TMZ» vergangene Woche wegen einer Überdosis behandelt worden. Bei einer ungeplanten Zwischenlandung nach einem Konzert wurde ihm in einem Spital ein sogenannter Save Shot gespritzt.
Ein Save Shot sei das übliche Gegenmittel gegen eine Überdosis an Opiaten, schrieb die Promi-Website am Donnerstag (Ortszeit) unter Berufung auf mehrere Quellen in der Stadt Moline im US-Bundesstaat Illinois. Dort soll Prince am vergangenen Freitag eingeliefert worden sei.
Demnach wollten die Ärzte, dass Prince 24 Stunden zur Beobachtung in der Klinik bleibt. Der Star habe das Spital aber nach drei Stunden wieder verlassen, weil er kein Privatzimmer bekommen habe.
Vergangene Woche hatte es laut Medienberichten geheissen, Prince sei wegen einer Grippe ins Spital gebracht worden. Demnach fühlte er sich nach einem Konzert in Atlanta derart unwohl, dass sein Privatjet in Moline zwischenlanden musste.
Tot im Lift aufgefunden
Prince war am Donnerstag nach Angaben der Polizei leblos in einem Lift seines Paisley-Park-Studios nahe Minneapolis aufgefunden worden. Die Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos, um 10.07 Uhr (Ortszeit) wurde er für tot erklärt.
Prince ist tot – und mit ihm ein Alleskönner der Black Music – der Nachruf von Kultur-Redaktor Marc Krebs.
Die Polizei und die Rettungssanitäter seien zuvor telefonisch alarmiert und zum Anwesen gerufen worden, hiess es in einer Erklärung des Sheriffs. Zur Todesursache machte er zunächst keine Angaben; er verwies auf laufende Ermittlungen.
Der Tod des Sängers, Komponisten und Produzenten löste weltweit grosse Bestürzung aus. Prince war mit seiner innovativen und virtuosen Musik in den 80er Jahren zum Weltstar geworden.
Kreative Ikone verloren
«Heute haben wir eine kreative Ikone verloren», hiess es in einer in Washington verbreiteten Mitteilung des US-Präsidenten Barack Obama. «Wenige Künstler haben den Sound und die Richtung der Popmusik so deutlich beeinflusst und so viele Leute mit ihrer Kunst berührt», schrieb er. «Er war ein virtuoser Instrumentalist, ein brillanter Bandleader und ein elektrisierender Bühnenkünstler.»
«Die Welt hat eine Menge Magie verloren. Ruhe in Frieden», schrieb die Musikerin Katy Perry auf Twitter. «Taub. Fassungslos. Das kann nicht echt sein», schrieb ihr Kollege Justin Timberlake. «Prince kann nicht sterben», twitterte der Rapper Ice-T.
«Ein gewaltiger Verlust für uns alle! Was für ein Genie! Sprachlos», schrieb der Schauspieler Samuel Jackson. Prince sei «brillant und grösser als das Leben gewesen», twitterte die TV-Moderatorin Ellen DeGeneres. «Was für ein trauriger Tag.»
Hunderte unveröffentlichte Titel
Der 1958 in Minneapolis geborene Prince galt als einer der bedeutendsten Musiker der vergangenen Jahrzehnte. Mit Songs wie «Purple Rain», «Sign o‘ the Times», «Kiss» und «When Doves Cry» feierte er Welterfolge.
Mit seinem einzigartigen Stil zwischen R&B, Funk, Rock und Soul galt Prince als einer der vielseitigsten und wandlungsfähigsten Künstler seiner Zeit. Der siebenfache Grammy-Gewinner ging sehr häufig auf Tour. Er produzierte Alben und schrieb Songs für andere Musiker.
Zum genialischen Mix, der ihn zur Ikone machte, gehörten auch seine exzentrische Kleidung und Bühnenshow, seine lasziven Tanzbewegungen und vulgären Texte, die den Sex zelebrierten und die Sittenwächter auf den Plan riefen.
Er nahm hunderte Titel auf, die bis heute unveröffentlicht sind. Immer wieder experimentierte er mit verschiedenen Stilen und band diese zu einem unverwechselbaren Werk zusammen.