Zum Abschluss seiner Japan-Visite hat der britische Prinz William die vor fast vier Jahren von einem Tsunami zerstörte Region des Landes besucht. In der Stadt Ishinomaki legte der 32-Jährige Blumen an einem Schrein nieder, um der Opfer der Katastrophe zu gedenken.
Nach einem Gebet schenkten Kinder der Nummer zwei der britischen Thronfolge am Sonntag rote Origami-Kraniche, in Japan ein Glückssymbol.
Am 11. März 2011 hatten ein Erdbeben und ein Tsunami die Präfektur Fukushima heimgesucht. Das dortige Atomkraftwerk wurde dabei schwer beschädigt, in drei Reaktoren kam es zur Kernschmelze. Mehr als 18’000 Menschen kamen ums Leben, zehntausende Menschen mussten die Gegend verlassen.
William besuchte auch ein Tsunami-Museum in Ishinomaki, später begab er sich in ein provisorisches Einkaufszentrum in Onagawa. Dort wurde er mit einem traditionellen Löwentanz begrüsst, bei dem die Schauspieler eine lackierte Holzmaske tragen. Scherzend legte der Prinz seinen Kopf in den Mund des Löwen.
Am Samstag hatte der Herzog von Cambridge, dessen hochschwangere Frau Kate mit Söhnchen George zu Hause geblieben war, unter anderem die Studios des Fernsehsenders NHK besichtigt.
In Samurai-Montur
Dort schlüpfte er in eine Samurai-Montur. Angetan mit Helm und Gewand eines historischen adligen Kriegers bat der 32-Jährige noch um ein Schwert, um das Ganze zu vervollständigen. «Wie sieht es aus?», fragte William, während er für die Fotografen posierte. «Es steht Ihnen wirklich gut», lautete die höfliche Antwort.
Zuvor hatte der Prinz einer Geisha-Schau beigewohnt. Dabei tanzten die Frauen mit Fächern und sangen traditionelle Lieder, während sie auf dem Shamisen spielten, einem dreisaitigen Lauteninstrument.
Vor einer Buchhandlung in der Hauptstadt Tokio, wo William eine Ausstellung über die britische Industrie eröffnete, wurde er zudem von Monarchie-Fans begrüsst. Am Abend traf er Ministerpräsident Shinzo Abe zum Essen in einem Ryokan, einem traditionellen Restaurant.
Der junge Prinz ist in Japan sehr beliebt. Er gilt als warmherzig und unkompliziert – anders als die japanische Kaiserfamilie. «Wir sind ihm wirklich sehr nahe gekommen», freute sich Takeshi Miyagake. «Wir haben nie die Gelegenheit, Mitgliedern der kaiserlichen Familie so nahe zu kommen.»