Das US-Unternehmen Orbital Sciences hat erstmals seinen Raumtransporter «Cygnus» auf die Reise zur Internationalen Raumstation ISS geschickt. Eine zweistufige Trägerrakete vom Typ «Antares» brachte die unbemannte Raumkapsel am Mittwoch zu einer Testmission ins All.
Die Rakete hob kurz nach der geplanten Startzeit um 10.58 Uhr (Ortszeit, 16.58 Uhr MESZ) vom Raumfahrtzentrum Wallops im US-Bundesstaat Virginia ab und platzierte «Cygnus» erfolgreich in der Umlaufbahn.
Am Sonntag soll die Raumkapsel die ISS erreichen. An Bord von «Cygnus» befinden sich mehr als 700 Kilogramm Nahrungsmittel, Kleidung und andere Fracht für die Besatzung der ISS. Insgesamt soll «Cygnus» einen Monat lang im All bleiben.
Orbital Sciences ist neben SpaceX eine von zwei privaten US-Firmen, die für die US-Raumfahrtbehörde NASA Nachschub zur Internationalen Raumstation bringen sollen. Mit der am Mittwoch gestarteten Mission soll überprüft werden, ob «Cygnus» problemlos an der ISS andocken kann.
Sollte der Test erfolgreich verlaufen, könnte Orbital Sciences binnen Monaten reguläre Flüge zur Raumstation starten. Das Unternehmen hat bereits einen 1,9 Milliarden Dollar schweren Auftrag für acht Versorgungsflüge ab Anfang 2016.
Die NASA hatte 2011 ihr Shuttle-Programm eingestellt und verfügt damit nicht mehr über eine eigene Weltraumflotte. SpaceX hatte im Mai 2012 Geschichte geschrieben, als seine unbemannte Raumkapsel «Dragon» als erstes privates Raumschiff an die ISS andockte.
Bislang absolvierte der Raumtransporter von SpaceX drei Flüge zur ISS. Anders als «Cygnus» kann «Dragon» Fracht von der Raumstation auch wieder auf die Erde zurückbringen.