Privatradios und Regionalfernsehen stehen finanziell deutlich besser da, seit sie mehr Gebührengelder erhalten. Für das Regionalfernsehen ist die wirtschaftliche Situation aber noch immer schwierig. Dies zeigt eine neue Studie.
Seit 2007 erhalten private Radio- und Fernsehveranstalter mehr Gelder aus dem Gebührentopf. Die Radio- und Fernsehlandschaft wurde zudem neu eingeteilt. Der Bund und die Verbände der privaten elektronischen Medien wollten wissen, welche Auswirkungen dies auf die wirtschaftliche Situation der Veranstalter hatte.
Damit sie in künftigen Diskussionen über Gebühren und Konzessionen von denselben Zahlen ausgehen können, haben sie gemeinsam bei Publicom eine Studie in Auftrag gegeben. Fazit der am Montag präsentierten Untersuchung: Die meisten Veranstalter können sich mit dem neuen Gesetz besser behaupten als früher.
Auch unabhängige Radios erfolgreich
Untersucht wurde die Situation von 31 Privatradios mit und ohne Gebührenanteil sowie 13 Regionalfernsehsendern. Gemäss der Studie steht die Mehrheit der Privatradios finanziell auf gesunden Beinen. Die durchschnittliche Eigenkapitalquote liegt bei 42 Prozent. Vor allem die finanzielle Situation der Gebührenradios hat sich stark verbessert.
Allerdings ist die Rentabilität bei der Mehrheit ungenügend. Ende 2010 waren sechs Veranstalter unterfinanziert, drei sogar überschuldet. Diese erwirtschaften zu wenig Eigenmittel, um anstehende Ersatzinvestitionen zu finanzieren, Kredite zu amortisieren und den Aktionären eine Rendite zu bezahlen.
Regionalfernsehen stark von Gebühren abhängig
Weniger rosig präsentiert sich die wirtschaftliche Lage des konzessionierten Regionalfernsehens. Die starke Erhöhung der Gebührenbeiträge habe das Regionalfernsehen zwar „vor dem sicheren Tod gerettet“, heisst es in der Studie. Die wirtschaftliche Gesamtsituation sei aber nach wie vor schwierig.
Die Hälfte der Regionalfernsehstationen war 2010 unterfinanziert, und die Rentabilität der meisten Stationen war mit einem durchschnittlichen Cash Flow von 4 Prozent ungenügend. Nur zwei Stationen erreichten gemäss der Studie eine genügende Rentabilität.