Ein polnischer Professor ist in einer Warschauer Strassenbahn attackiert und verletzt wurde, weil er Deutsch sprach. Das hat am Wochenende eine Welle der Empörung ausgelöst.
Internet-User veröffentlichten Augenzeugenberichte über andere Angriffe gegen Ausländer in Warschau, die sich zuletzt gehäuft haben sollen. Eine Vereinigung von in Deutschland lebenden Polen wandte sich mit einem Protestbrief an den polnischen Justizminister. Aktivisten riefen dazu auf, als Zeichen des Protests in den Warschauer Strassenbahnen demonstrativ in anderen Sprachen zu sprechen.
Der renommierte Historiker Jerzy Kochanowski war in der Warschauer Strassenbahn von einem anderen Fahrgast geschlagen worden, weil er mit einem Kollegen aus Jena Deutsch gesprochen hatte. Nachdem eine Studentin darüber auf Facebook berichtet hatte, griffen auch die Medien den Fall auf.
In dem Brief, den der «Polnische Kongress in Deutschland» an Justizminister Zbigniew Ziobro adressierte, heisst es, der Angriff auf den Professor störe das polnisch-deutsche Verhältnis. So ein Ereignis füge aber auch allgemein dem Image Polens im Ausland schweren Schaden zu: «Das untergräbt die traditionelle polnische Gastfreundschaft», kritisierten die Autoren.