Professor unterschlägt zwei Millionen Franken Forschungsgelder

Der Ende August fristlos entlassene Institutsleiter der Fachhochschule Nordwestschweiz in Brugg hat Gelder in Höhe von fast 2 Millionen Franken für externe Forschungsprojekte abgezweigt. Dies, obwohl der 54-Jährige gar keinen Forschungsauftrag hatte.

Der Campus der Fachhochschule Nordwestschweiz in Brugg. (Bild: WALTER BIERI/ Keystone)

Der Ende August fristlos entlassene Institutsleiter der Fachhochschule Nordwestschweiz in Brugg hat Gelder in Höhe von fast 2 Millionen Franken für externe Forschungsprojekte abgezweigt. Dies, obwohl der 54-Jährige gar keinen Forschungsauftrag hatte.

Ende August wurde an der Hochschule für Technik der Fachhochschule FHNW in Brugg AG der Leiter des Instituts für Geistes- und Naturwissenschaften entlassen. Der Grund: Wie beim Erstellen des Halbjahresabschlusses entdeckt wurde, hatte der Mann Gelder seines Instituts für unbewilligte externe Projekt verwendet.

Schaden noch nicht bezifferbar

Wie die Aargauer Regierung in einer am Freitag veröffentlichten Antwort auf eine FDP-Interpellation schreibt, hatte der Institutsleiter gar keinen Forschungs-, sondern nur einen Lehrauftrag. Trotzdem habe der Institutsleiter Projektaufträge gesprochen und interne Akquisitionsprojekte abgewickelt.

Beim abgezweigten Betrag handelt es sich um 1,9 Millionen Franken. Die Aargauer Regierung schränkt jedoch ein, das Forschungsaufträge an der Hochschule für Technik normalerweise 50 Prozent Drittmittel generieren. Im speziellen Fall könne derzeit noch keine abschliessende Beurteilung über die Höhe des Deckungsgrades vorgenommen werden.

Fachhochschulleitung will schneller handeln

Die Regierung sieht keinen Anlass, die Kontrollmechanismen zu verschärfen. Die Fachhochschule verfüge über die notwendigen Regeln sowie über ein internes Kontrollsystem, um allfällige Missbräuche aufdecken zu können. Bewusste Umgehungen könnten aber nicht zu 100 Prozent verhindert werden.

Die Leitung der Fachhochschule, welche die Verfehlungen aufgedeckt hatte, habe jedoch erkannt, dass Abweichungen schneller entdeckt werden müssen, schreibt die Regierung weiter. Sie habe entsprechende Massnahmen eingeleitet, um diese Lücke zu schliessen.

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