Ein preisgekrönter Fotojournalist aus den USA ist in Afghanistan mit seinem einheimischen Übersetzer bei einem Überfall getötet worden. Die beiden kamen laut ihrem US-Auftraggeber, National Public Radio (NPR), in der Provinz Helmand unter Granatenbeschuss.
Der 50-jährige David Gilkey und der Dolmetscher Sabihullah Tamanna seien mit einer afghanischen Armeeeinheit in der Krisenprovinz unterwegs gewesen, teilte NPR, am Sonntag (Ortszeit) in Washington mit.
Zwei weitere ausländische Journalisten, die in demselben Fahrzeug unterwegs waren, seien unverletzt geblieben, hiess es weiter. Der Angriff ereignete sich in der Nähe der Stadt Mardscha in der Krisenprovinz Helmand. Die Region gilt als wichtiges Zentrum der afghanischen Opiumproduktion und wird fast komplett von den Taliban kontrolliert.
Mit seiner Arbeit in Kriegs- und Krisenregionen hatte sich Gilkey den Ruf als einer der besten Foto- und Videojournalisten der Welt erarbeitet. Er hatte wiederholt über die Konflikte in Afghanistan und Irak berichtet, auch seine Fotoarbeiten zur Ebola-Krise in Afrika fanden grosse Beachtung.
Gilkey gewann viele Preise der Medienbranche – unter anderem einen Emmy, einen Peabody-Preis und eine Auszeichnung der Fotografenvereinigung des Weissen Hauses.
«Davids Leidenschaft galt der Aufgabe, diese Kriege und die Menschen darin für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen», erklärte NPR-Vizepräsident Michael Oreskes. Gilkey habe die Öffentlichkeit «die Welt mit anderen Augen» sehen lassen. «Er ist bei diesem Engagement gestorben.»