Während die Räumung des Flüchtlingslagers von Calais weiterläuft, demonstrieren mehrere Iraner dagegen. Unter anderem mit zugenähten Lippen.
Mehrere Iraner haben im Flüchtlingslager von Calais mit zugenähten Mündern gegen den Abriss von Teilen der Baracken-Siedlung protestiert. Die Männer hielten am Freitag Schilder mit den Aufschriften «Stoppt die Polizei» und «Wo sind die Menschenrechte?» hoch.
Sie wehren sich gegen die laufende Räumung des südlichen Teils des Camps, das wegen der prekären Lebensbedingungen als «Dschungel von Calais» bekannt ist.
Die Behörden hatten nach dem grünen Licht eines Verwaltungsgerichts am Montag mit der Teilräumung begonnen, am Anfang kam es dabei auch zu Zusammenstössen. Am Mittwoch hatten sich erstmals Männer als Zeichen des Protests die Münder zugenäht. Die Präfektur hatte daraufhin erklärt, solche extremen Schritte seien nicht gerechtfertigt.
Nach Angaben der Behörden sind 800 bis 1000 Menschen von der Räumung betroffen, Hilfsorganisationen vermuten aber deutlich mehr Menschen in dem Bereich.
Der Staat hat versprochen, sie in Zentren im ganzen Land unterzubringen – viele wollen allerdings nicht aus Calais weg. In der nordfranzösischen Hafenstadt sammeln sich seit Jahren Migranten, die illegal nach Grossbritannien gelangen wollen.