Ein Jahr nach dem Dammbruch von Mariana haben rund tausend Menschen am Samstag der Opfer der grössten Umweltkatastrophe in der Geschichte Brasiliens gedacht. Am 5. November 2015 hatte eine Schlammlawine den Ort Bento Rodrigues zerstört, 19 Menschen kamen ums Leben.
Überlebende und Umweltschützer protestierten zum Jahrestag des Unglücks gegen die mutmassliche Fahrlässigkeit des Bergunternehmens Samarco und dem Ausbleiben der versprochenen Entschädigungen, wie die Zeitung «Folha de São Paulo» berichtete.
Ein Dammbruch im Rückhaltebecken eines Eisenerzwerkes im südlichen Bundesstaat Mina Gerais hatte die Katastrophe verursacht. Rund 35 Milliarden Liter an Rückständen sollen in den Fluss Río Doce geflossen sein und den 650 Kilometer langen Lauf bis zum Atlantik verschmutzt haben.
Die brasilianische Staatsanwaltschaft hat im Oktober Anklage wegen fahrlässiger Tötung gegen 21 führenden Angestellten von Samarco erhoben. Das Unternehmen gehört dem brasilianischen Konzern Vale und dem australischen-britischen Konzern BHP Billiton.