In der ägyptischen Tempelstadt Luxor regt sich Protest gegen die Ernennung eines radikalen Islamisten zum Provinzgouverneur. Die Besitzer mehrerer Tourismusunternehmen kündigten am frühen Montagmorgen Demonstrationen sowie eine Blockade des Gouverneursgebäudes an.
Gleichzeitig forderten sie die Wiedereinsetzung des bisherigen Gouverneurs Essat Saad. Sie erklärten, es sei ein Skandal, dass Präsident Mohammed Mursi mit Adel Assad al-Chajat ausgerechnet in einer Stadt, die hauptsächlich vom Tourismus lebe, ein führendes Mitglied der Gamaa Islamija für den Posten ausgewählt habe.
Die Islamisten-Bewegung, die inzwischen offiziell der Gewalt abgeschworen hat, trägt die Schuld für zahlreiche Angriffe auf Touristen in den 90er Jahren. Sie gilt auch als Drahtzieherin des Massakers im Hatschepsut Tempel von 1997. Damals hatten sechs Attentäter in dem Tempel 62 Menschen massakriert. Die meisten von ihnen waren Touristen aus der Schweiz und aus Deutschland.
Mursi hatte am Sonntagabend 17 neue Provinzgouverneure ernannt. Davon gehören sieben der Muslimbruderschaft an, zu der auch Mursi bis zu seinem Amtsantritt 2012 zählte.