In Thailand ist ein Anführer der Proteste gegen die Regierung von Yingluck Shinawatra vorübergehend festgenommen worden. Der frühere Abgeordnete Sakoltee Phattiyakul wurde nach Behördenangaben in der Nacht zum Samstag am Flughafen von Bangkok verhaftet.
Gegen Zahlung einer Kaution von umgerechnet 16’500 Franken und die Auflage, das Land nicht zu verlassen und nicht zu Unruhen aufzustacheln, kam er später wieder frei.
Laut Justizministerium werden Sakoltee unter anderem Aufruhr, Anstiftung zu Unruhen und Behinderung von Wahlen vorgeworfen. Ein Gericht in Bangkok entschied später, Sakoltee freizulassen.
Sakoltee hatte vergangenes Jahr einen Sturm auf den Fernsehsender Thai PBS angeführt. Der frühere Abgeordnete ist einer der wenigen Protestführer, die während der seit Monaten andauernden Demonstrationen gegen die Regierung festgenommen wurden.
Zwar liegen gegen viele Politiker Haftbefehle vor, doch hindert sie dies nicht daran, weiter Reden zu halten, Protestmärsche zu führen, Strassen zu blockieren oder Regierungsgebäude zu belagern. Die Polizei wagt es meist nicht, die Haftbefehle zu vollstrecken.
Unterdessen wurden im Süden des Lands bei einem Anschlag auf eine Polizeiwache drei Polizisten getötet und 20 weitere Menschen verletzt. Behördenvertreter sagten am Samstag, am Vorabend sei eine Bombe nahe einer Polizeiwache in der Provinz Pattani explodiert.
In den mehrheitlich muslimischen Provinzen im Süden Thailands gibt es seit Jahrzehnten einen Aufstand gegen die Regierung, bei dem mehr als 6000 Menschen getötet wurden. Friedensgespräche mit den wichtigsten Rebellengruppen sind wegen der Krise in Bangkok seit Monaten blockiert.