Protestsong fordert Wladimir Putin zum Rückzug auf

Fünf Wochen vor der Präsidentenwahl in Russland wird im Internet ein Anti-Putin-Song zum Hit: Mit dem Protestsong fordert eine Band ehemaliger Elitesoldaten den russischen Regierungschef Wladimir Putin zum Rückzug auf.

Russlands Premier Wladimir Putin hat nicht nur Freunde (Archiv) (Bild: sda)

Fünf Wochen vor der Präsidentenwahl in Russland wird im Internet ein Anti-Putin-Song zum Hit: Mit dem Protestsong fordert eine Band ehemaliger Elitesoldaten den russischen Regierungschef Wladimir Putin zum Rückzug auf.

„Du bist ein gewöhnlicher Beamter, kein Zar und kein Gott“, singen frühere Fallschirmjäger in dem gut vierminütigen Lied, das sich in Windeseile im Internet ausbreitet.

Putin sass bereits von 2000 bis 2008 im Kreml. „Acht Jahre Präsident, jetzt wieder Kandidat, schau uns in die Augen: Gib es auf, dein Mandat“, fordern die Musiker aber in dem Clip.

Hinter ihnen hängen Flaggen der russischen Luftlandetruppen, deren Wahlspruch „Niemand ausser uns“ (Nikto, krome nas) die Band ergänzt hat mit den Worten: „Niemand ausser uns – sagt die Wahrheit laut.“ Die vier Musiker wollten bei der Grosskundgebung für faire Wahlen am 4. Februar in Moskau auftreten, hiess es am Sonntag.

Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow rief unterdessen zu einem Ende der Alleinherrschaft des Präsidenten auf. In einem Beitrag für die regierungskritische Zeitung „Nowaja Gaseta“ sprach sich der Ex-Kremlchef für eine stärkere Regierung und eine Verteilung der Vollmachten aus.

Gorbatschow fordert Volksbefragung

Gorbatschow schlug eine Volksbefragung über eine Verfassungsreform vor. In den vergangenen Wochen hatten allein in Moskau mehr als 100’000 Menschen für faire Wahlen demonstriert.

Putin-Gegner fuhren am Sonntag in einem Autokorso rund um das Zentrum der Hauptstadt. An den Wagen hingen bunte Ballons sowie Schleifen in Weiss, der Farbe der Opposition.

Am Vortag waren einer der Pro-Putin-Kundgebung in Jekaterinburg am Ural rund 1700 Kilometer östlich von Moskau Transparente mit Parolen wie „Für einen starken Präsidenten und ein starkes Russland“ zu sehen. Die Veranstalter sprachen von rund 16’000 Teilnehmern, Medien von etwa 6000 Demonstranten.

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