Der zweite Berufungsprozess gegen einen ehemaligen Urner Barbetreiber wegen zwei Tötungsdelikten ist am Montag vor dem Urner Obergericht eröffnet worden – unter grosser medialer Aufmerksamkeit.
Der 47-jährige wird beschuldigt, 2010 auf einen Gast geschossen zu haben und Monate später einen Kroaten damit beauftragt zu haben, seine Frau zu töten. Diese wurde durch drei Schüsse lebensgefährlich verletzt. Das Bundesgericht hatte ein Urteil des Obergerichts aufgehoben, weshalb es zu einem zweiten Prozess kommt.
Zum Prozessauftakt ging es nicht um den Angeschuldigten, sondern um den 2012 rechtskräftig verurteilten Auftragskiller. Befragt wurde die Obwaldner Staatsanwältin Esther Omlin, die das Verfahren gegen diesen Mann zu Beginn kurze Zeit geleitet hatte, weil gegen ihn bereits in Obwalden ein Strafverfahren hängig war.
Grund für die Befragung war, dass Omlin sich in der SRF-Sendung „Rundschau“ zum Fall geäussert hatte. In Obwalden wäre der Auftragsmörder bald aus der Haft entlassen worden, weil gegen ihn aufgrund der dort zur Verfügung stehenden Akten kein dringender Tatverdacht bestand.
Der Fall ging 2011 zurück nach Uri, wohl um eine Haftentlassung zu verhindern. Sie sei davon ausgegangen, dass es dort neue Beweise gegen den Mann gegeben habe, sagte Omlin.
Der Prozess im Urner Landratssaal findet unter grosser medialer Aufmerksamkeit statt. 15 Medien haben sich als Beobachter angemeldet. Jeder Prozessbesucher musste sich vor den der Polizei kontrollieren lassen.