Der Prozess gegen IWF-Chefin Christine Lagarde in Zusammenhang mit der Tapie-Affäre in Frankreich startet Mitte Dezember. Das zuständige Gericht setzte die Verhandlungen am Montag auf die Zeit vom 12. bis 20. Dezember an.
Lagarde werde dort erscheinen, sagte ihr Anwalt. Dabei geht es um ihre Rolle als ehemalige französische Finanzministerin bei einer Zahlung von 400 Millionen Euro an den Unternehmer Bernard Tapie. Sie muss sich deswegen vor dem Gerichtshof der Republik verantworten, der für Verfehlungen von Ministern im Amt zuständig ist. Frankreichs höchstes Berufungsgericht hatte einen Einspruch der 60-Jährigen im Juli zurückgewiesen.
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat wiederholt versichert, sie habe bei dem Vorfall 2008 und auch sonst stets im Interesse des Staates gehandelt und sich an das Gesetz gehalten.
Die Zahlung war dem Unternehmer und Unterstützer des früheren Präsidenten Nicolas Sarkozy während der Amtszeit Lagardes als Finanzministerin als Schadenersatz zuerkannt worden. Damit sollten Verluste ausgeglichen werden, die Tapie 1992 beim Verkauf von Adidas-Anteilen entstanden sein sollen.
Nach Tapies Ansicht wurde er von dem heute nicht mehr bestehenden staatlichen Institut Credit Lyonnais dazu gebracht, die Anteile deutlich unter Wert zu verkaufen. Im Dezember 2015 wurde Tapie zur Rückzahlung der Summe verurteilt.