Der Prozess gegen den mutmasslichen Wikileaks-Informanten Bradley Manning soll erst im März beginnen. Dies ist ein Monat später als ursprünglich geplant. Dies gab am Sonntag eine Militärrichterin in Fort Meade im US-Bundesstaat Maryland bekannt.
Zur Begründung sagte Denise Lind, die Justiz brauche mehr Zeit zur Vorbereitung. Vor allem sollten die von Verteidigung und Anklage während der Voranhörung angebrachten Argumente genau geprüft werden.
Manning wird vorgeworfen, geheime US-Militärdokumente zu den Kriegen im Irak und in Afghanistan sowie rund 260’000 vertrauliche Depeschen der US-Diplomatie an die Enthüllungswebseite Wikileaks weitergegeben zu haben. Er soll die geheimen Daten während seiner Stationierung im Irak von Militärrechnern heruntergeladen haben.
Der Prozess gegen den 24-jährigen Soldaten sollte eigentlich am 4. Februar 2013 beginnen. Als mögliche neue Daten nannte Militärrichterin Lind nun den 6. oder 18. März.
Manning hatte am Donnerstag in der Voranhörung zu seinem Prozess erstmals selbst das Wort ergriffen. Nach der Festnahme im Irak 2010 sei seine Welt zusammengebrochen und er habe mehrfach an Selbstmord gedacht, sagte der 24-Jährige vor dem Militärgericht in Fort Meade.
Er beschrieb zudem in allen Einzelheiten seine Haftbedingungen, die von einem UNO-Berichterstatter für Folter als grausam und unmenschlich bezeichnet worden waren. Mannings Verteidigung argumentiert, allein wegen der harten Haftbedingungen müsse der Soldat freigesprochen werden.