Nach nur zwei Tagen ist der Prozess gegen die Schlüsselfigur in dem Skandal um den entmachteten chinesischen Spitzenpolitiker Bo Xilai am Dienstag beendet worden. Wann das Urteil gegen den „Super-Bullen“ Wang Lijun gesprochen wird, blieb offen.
Dem früheren Polizeichef von Chongqing werden Fahnenflucht, Machtmissbrauch, Rechtsbeugung und Bestechlichkeit vorgeworfen.
Seine Enthüllungen hatten den grössten Skandal in der jüngeren Geschichte der Kommunistischen Partei Chinas ausgelöst. In dem Politkrimi wurde der mächtige Parteichef von Chongqing, Bo Xilai, im März gestürzt. Auch wurde dessen Ehefrau Gu Kailai im August wegen Mordes an einem befreundeten britischen Geschäftsmann verurteilt.
In dem Prozess vor einem Volksgericht in Chengdu in Südwestchina wurde dem Ex-Polizeichef vorgeworfen, den Mord „absichtlich vertuscht“ zu haben, damit Gu Kailai nicht zur Rechenschaft gezogen werden könne. Die Umstände seien „besonders schwer“ zu werten, zitierte die Nachrichtenagentur Xinhua den Staatsanwalt.
Wang Lijun droht nach Einschätzung von Experten eine hohe Strafe, da einige der Anklagepunkte sogar die Todesstrafe vorsehen.