Prozess zu Verbrechen der argentinischen Militärdiktatur begonnen

In der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires hat am Dienstag ein Mammutprozess zu den Verbrechen während der Militärdiktatur von 1976 bis 1983 begonnen. Zu den mehr als 20 Angeklagten gehören ranghohe ehemalige Militärs, darunter der Ex-Juntachef Jorge Videla und sein Nachfolger Reynaldo Bignone.

Ex-Junta-Chef Videla am ersten Menschenrechtsprozess zum Plan Condor (Bild: sda)

In der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires hat am Dienstag ein Mammutprozess zu den Verbrechen während der Militärdiktatur von 1976 bis 1983 begonnen. Zu den mehr als 20 Angeklagten gehören ranghohe ehemalige Militärs, darunter der Ex-Juntachef Jorge Videla und sein Nachfolger Reynaldo Bignone.

In dem Prozess geht es erstmals ausführlich um den „Plan Condor“, bei dem sich die südamerikanischen Militärregime gegenseitig bei der gewaltsamen Unterdrückung und Tötung von Oppositionellen, Linken oder Gewerkschaftern unterstützten.

Der 87-jährige Videla und der 85-jährige Bignone wurden bereits in früheren Prozessen unter anderem wegen mehrfachen Raubs von Kindern inhaftierter Oppositioneller zu lebenslanger Haft und weiteren Gefängnisstrafen verurteilt. Die Kinder wurden später in juntanahen Pflegefamilien untergebracht.

Ein weiterer Angeklagter, der 85-jährige ehemalige General Luciano Menéndez – genannt „die Hyäne“, weil er während Folterungen von Regimegegner zu lachen pflegte – erhielt in früheren Verfahren wegen schwerer Menschenrechtsverstösse sieben Mal lebenslänglich, zuletzt wegen Beteiligung an der Ermordung des französischen Priesters Gabriel Longueville.

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