Nach einem wochenlangen Rechtsstreit wird die Prozessfähigkeit des früheren guatemaltekischen Machthabers Efraín Ríos Montt in einer Privatklinik geprüft. Der gesundheitlich angeschlagene 89-Jährige wurde am Dienstag in das Hospital Los Pinos gebracht.
Mit Rechtsmitteln hatten seine Anwälte zuvor verhindert, dass er in eine staatliche Psychiatrie eingewiesen wird. In der Privatklinik soll nun Ríos Montts geistiger Zustand untersucht werden.
Ríos Montt war 2013 wegen Völkermordes und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 80 Jahren Haft verurteilt worden. Er soll unter anderem für den Mord an 1771 Indios vom Volk der Ixil im Norden des Landes verantwortlich sein. Aufgrund von Verfahrensfehlern wurde der Schuldspruch wenige Tage später jedoch wieder aufgehoben.
Der neue Prozess war gleich zu Beginn vor drei Wochen erneut ins Stocken geraten, weil das staatliche Forensik-Institut den Ex-Diktator für dement und verhandlungsunfähig erklärt hatte. Auf Anordnung des Gerichts soll die Diagnose nun von anderen Medizinern überprüft werden.