Obwohl der Pumpspeicher Nant de Drance ein Kraftwerk ist, verbraucht es mehr Strom, als es produziert. Ab 2018 wird es mit einer Leistung von 900 Megawatt kurzfristig fast gleich viel Strom wie heute das AKW Gösgen produzieren. Die 194 Meter lange, 32 Meter breite und 52 Meter hohe Kaverne wurde am Montag feierlich hinter einem riesigen Vorhang enthüllt.
Für das Pumpspeicherkraftwerk wird der Stausee Vieux Emosson (2200 Meter über Meer) durch einen Tunnel mit dem Stausee Emosson (1880 m.ü.M.) verbunden. Beim Kraftwerkbau wurde ein 17 Kilometer langes Tunnelsystem angelegt.
Bei hohem Strombedarf wird Wasser vom oberen Stausee durch einen 425 Meter hohen Vertikalschacht auf die 6 Turbinen-Generatoren-Gruppen gelassen. Danach fliesst das Wasser in den unteren Stausee. Bei geringem Strombedarf wird wieder Wasser in den oberen Stausee hoch gepumpt.
Nant de Drance funktioniert somit als Batterie, da Elektrizität in Form von hochgepumptem Wasser gespeichert werden kann. Das Pumpspeicherkraftwerk soll innert kurzer Zeit Schwankungen der Stromproduktion aus Wind- und Sonnenenergie ausgleichen können.
Batterie für Taktfahrplan der SBB
Zudem soll es zur Stabilität des Schweizer und auch europäischen Stromnetzes beitragen. An Nant de Drance sind neben der Alpiq auch die industriellen Werke Basel (IWB), das Walliser Energieunternehmen FMV AG sowie die SBB beteiligt.
Die SBB will mit dem «Akku» die Stromspitzen des Taktfahrplans bewältigen, sodass die Züge landesweit jeweils zur halben und vollen Stunde gleichzeitig anrollen können. Die Kosten für das Pumpspeicherkraftwerk belaufen sich auf 1,9 Milliarden Franken.