Russlands Präsident Wladimir Putin hofft nach dem Olympia-Ausschluss der russischen Leichtathleten auf ein Eingreifen des IOC. Es dürfe keine Kollektivstrafen geben.
Die individuelle Schuld müsse doch bewiesen werden, sagte Putin in St. Petersburg. Ein Gipfel des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) will am Dienstag in Lausanne über das Schicksal der russischen Leichtathleten bei den Sommerspielen in Rio de Janeiro beraten.
Die Entscheidung des Councils des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF stelle eine «Verletzung aller Rechtsgrundsätze» dar, sagte der russische Präsident. «Natürlich ist das unfair», so Putin. Das Council hatte die seit November 2015 wirksame Suspendierung des nationalen russischen Leichtathletikverbandes verlängert. «Die russische Anti-Doping-Agentur ist frühestens in 18 bis 24 Monaten wieder regelkonform», erklärte die IAAF.
Anti-Dopinglabor geschlossen
«Wir sind selber verärgert, wenn wir auf Dopingprobleme stossen, und versuchen das zu unterbinden, bestrafen die Schuldigen. Aber warum sollten saubere Athleten leiden?», sagte Putin. Seit Stilllegung des Moskauer Dopingkontrollsystems im vergangenen November hätten ausländische Experten die russischen Sportler kontrolliert. Der IAAF-Entscheid bedeute nicht, «dass wir beleidigt sind und sagen, dass wir nicht mehr gegen das Doping ankämpfen. Im Gegenteil: Wir werden den Kampf verstärken», kündigte Putin an.