Nach Gefechten im Konfliktgebiet Berg-Karabach haben sich die verfeindeten Südkaukasus-Republiken Aserbaidschan und Armenien gegenseitig die Schuld an einer Zuspitzung der Lage gegeben.
Die Präsidenten Ilham Aliyev aus Aserbaidschan und Sersch Sargsjan aus Armenien warfen sich bei einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Sotschi vor, UNO-Resolutionen zur Krise nicht einzuhalten.
Putin forderte seine Amtskollegen mit Nachdruck zu einer friedlichen Lösung auf. «Der Konflikt ist ein Erbe der Sowjetunion und es ist notwendig, diese komplizierte Lage friedlich zu bewältigen», sagte er einer Kreml-Mitteilung zufolge am Sonntag in der Schwarzmeerstadt.
Putin hatte demonstrativ gemeinsam mit Aliyev und Sargsjan in Sotschi auch ein Kampfsportturnier besucht. «In der Politik sollte es wie im Sport höchstens Gegner geben – keine Feinde», betonte er dabei.
Nach Scharmützeln an der Berg-Karabach-Demarkationslinie mit zahlreichen Toten hatte Armenien vor einem möglichen neuen Krieg mit Aserbaidschan gewarnt. Die Führung in Eriwan fordert Baku auf, den 1994 vereinbarten Waffenstillstand einzuhalten.
Die nicht anerkannte Republik Berg-Karabach gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan, ist aber seit einem Krieg Anfang der 1990er Jahre fast ausschliesslich von Karabach-Armeniern bewohnt. Schutzmacht Armeniens ist Russland.