Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vorgeworfen, zu wenig für die Entspannung der Lage in der Ukraine zu tun. Er habe Entscheidungen getroffen, mit denen Russland das internationale Recht breche.
«Er tut derzeit auch zu wenig, um zur tatsächlichen Entspannung der gefährlichen Situation beizutragen», sagte Merkel der Zeitung «Rheinische Post». Mittelfristig handle Putin damit nicht im Interesse Russlands.
Merkel betonte zugleich, es sei wichtig, «zum Gespräch bereit und fähig zu bleiben, auch in politisch schwierigen Situationen». Putin und sie seien «gesprächsfähig, auch wenn das natürlich nicht heisst, dass wir übereinstimmen».
Zum Thema Sanktionen sagte die Kanzlerin: «Notfalls sind wir auch zu weiteren Sanktionen bereit, auch wenn wir sie uns wahrlich nicht wünschen.» Das Ziel seien diplomatische Fortschritte für eine Stabilisierung der Ukraine. Dabei spielten die Wahlen am 25. Mai eine wichtige Rolle. «Tatsächliche diplomatische Fortschritte können weitere Sanktionen vermeiden.»