Neue Chefin der russischen Zentralbank soll eine Vertraute von Präsident Wladimir Putin werden. Das Unterhaus stimmte am Dienstag mit grosser Mehrheit für die Nominierung seiner ehemaligen Wirtschaftsberaterin Elvira Nabiullina.
Die 49-Jährige war vor rund drei Wochen vom amtierenden Zentralbankchef Sergej Ignatjew vorgeschlagen worden; sie soll das Amt Ende Juni antreten.
Kritiker fürchten, die Zentralbank werde mit Nabiullina an der Spitze empfänglicher für Druck aus dem Kreml und werde die Leitzinsen senken, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.
Nabiullina hingegen sagte am Dienstag vor den Abgeordneten, die grösste Sorge des Landes sei die hohe Inflationsrate von zur Zeit rund sieben Prozent. Eine so hohe Rate sorge für «viele Unsicherheiten». Wichtigstes Ziel der Zentralbank sollte sein, die Inflationsrate auf drei bis vier Prozent zu senken.
Der Leitzins in Russland liegt seit sieben Monaten bei 8,25 Prozent. In ihrer jüngsten Erklärung deutete die Zentralbank allerdings eine Senkung an, um so die Kreditvergabe und damit auch das Wachstum anzuschieben.
Nabiullina sagte vor den Duma-Abgeordneten, die Notenbank müsse sich zwar auch um das Wirtschaftswachstum kümmern. Aufgabe der Regierung allerdings sei, für ein besseres Investitionsklima zu sorgen.