Putin verzichtet erstmals auf „Heissen Draht“ zum Volk

Erstmals nach zehn Jahren verzichtet Kremlchef Wladimir Putin auf seine stundenlange Live-Fragerunde im russischen Staatsfernsehen. Der „Heisse Draht“ entfalle in diesem Jahr, wie die Zeitung „Kommersant“ berichtete.

Verlegt den "Heissen Draht" in die warme Jahreszeit: Wladimir Putin (Archiv) (Bild: sda)

Erstmals nach zehn Jahren verzichtet Kremlchef Wladimir Putin auf seine stundenlange Live-Fragerunde im russischen Staatsfernsehen. Der „Heisse Draht“ entfalle in diesem Jahr, wie die Zeitung „Kommersant“ berichtete.

Putins Sprecher Dmitri Peskow sagte am Mittwoch, die Sendung sei nur auf nächstes Jahr verschoben. Dafür solle es erstmals seit 2008 wieder eine grosse internationale Pressekonferenz geben, hiess es.

Geplant werde der „Heisse Draht“ für eine wärmere Jahreszeit, wenn die Menschen nicht an den Ohren und Gliedmassen frieren würden, erklärte Peskow.

In den vergangenen Jahren wurden Arbeitskollektive oft bibbernd vor Staatsbetrieben in der Kälte gezeigt, die dann bei einer Live-Schaltung vorher abgesprochene Fragen stellen durften, während Putin im warmen TV-Studio sass. Dabei gab es immer wieder Beschwerden über die lange Warterei.

Unter Berufung auf Kremlkreise berichtete „Kommersant“ auch, dass der im Mai als Präsident zurückgekehrte Putin mit seiner ersten Rede an die Nation in der neuen Amtszeit im Verzug sei. Politologen meinten, dass wohl noch die Linie für das richtungsweisende Programm unklar sei. Dabei gehe es auch um die Frage, ob neue Drohgebärden und Einschüchterung oder doch positive Impulse kommen sollten.

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