Putin will Adoptionsverbotsgesetz für US-Bürger in Kraft setzen

Ungeachtet internationaler Kritik will Russlands Staatschef Wladimir Putin ein Gesetz in Kraft setzen, das US-Bürgern die Adoption russischer Kinder untersagt. „Ich sehe keinen Grund, warum ich es nicht unterzeichnen sollte“, sagte Putin am Donnerstag in Moskau.

Der russische Staatschef Putin bei der Verlesung seiner Erklärung zum Adoptionsverbot für US-Bürger (Bild: sda)

Ungeachtet internationaler Kritik will Russlands Staatschef Wladimir Putin ein Gesetz in Kraft setzen, das US-Bürgern die Adoption russischer Kinder untersagt. „Ich sehe keinen Grund, warum ich es nicht unterzeichnen sollte“, sagte Putin am Donnerstag in Moskau.

Die US-Regierung, aber auch das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF kritisieren das Adoptionsverbot. Kritiker bemängelten, das neue Gesetz nehme russischen Waisenkindern die Möglichkeit auf ein besseres Leben. Vergangenes Jahr hatten US-Bürger fast 1000 russische Kinder adoptiert.

Putin sagte dazu, es gebe „viele Orte in der Welt, wo der Lebensstandard höher ist als hier“. „Und – sollen wir all unsere Kinder dorthin schicken? Vielleicht sollten wir selbst dahin ziehen“, fügte der russische Staatschef provozierend hinzu.

Grosse Mehrheit

Die beiden russischen Parlamentskammern hatten das Adoptionsverbot mit breiter Mehrheit verabschiedet. Es gilt als Reaktion auf das sogenannte Magnizki-Gesetz in den USA, das Sanktionen gegen russische Funktionäre vorsieht.

Anlass war der Tod des Anwalts Sergej Magnizki, der 2009 in einem Moskauer Gefängnis nach Misshandlungen und an den Folgen unterlassener Hilfeleistungen gestorben war, nachdem er einen Korruptionsfall aufgedeckt hatte.

Putin sagte bei dem Treffen mit hochrangigen Kreml-Vertretern weiter, er werde ein Dekret mit Neuerungen zur Unterstützung von Waisen erlassen.

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