Russlands Präsident Wladimir Putin hat vor einem Krieg ohne Ende in Syrien gewarnt. Russland sorge sich vor allem um das Schicksal Syriens und weniger um das von Präsident Baschar al-Assad.
Militärisch könne der Konflikt auf Dauer nicht gelöst werden, sagte Putin am Donnerstag vor Journalisten in Moskau. Es sei nicht damit getan, dass Regierung und Opposition einfach die Rollen tauschten und die Kämpfe „auf ewig“ weitergingen.
Das syrische Volk müsse selbst über sein Schicksal bestimmen, sagte Putin weiter. „Wir sind für eine Lösung, die zunächst ein Auseinanderbrechen der Region und des Landes sowie einen endlosen Bürgerkrieg verhindert. Unsere Position ist es nicht, Assad und sein Regime um jeden Preis an der Macht zu halten.“
Noch keine Übergangsregierung
Putin warnte gleichzeitig vor einem militärischen Erfolg der Gegner des Assad-Regimes. Es sei völlig unklar, was in diesem Falle passieren werde. Zusammen mit China hatte Russland im UNO-Sicherheitsrat wiederholt schärfere Resolutionen gegen Assads Vorgehen verhindert.
Die syrische Opposition tut sich derweil schwer mit der Bildung einer Übergangsregierung, die ihren Sitz in den „befreiten Gebieten Syriens“ haben soll. Aus Kreisen der Regimegegner hiess es am Donnerstag, es fehle sowohl an Geld als auch an einer Einigung darüber, wer Regierungschef werden solle.
Die Regierung soll aus der erst kürzlich gegründeten oppositionellen Nationalen Syrischen Koalition unter Moas al-Chatib hervorgehen, in der die Muslimbruderschaft eine tragende Rolle spielt.
Religionskonflikte nehmen zu
Der Bürgerkrieg in Syrien entwickelt sich zudem immer stärker zu einem Konflikt der Religionen. Die Minderheit der Alawiten, der auch Präsident Assad angehöre, positioniere sich verstärkt gegen die Sunniten, teilten unabhängige UNO-Experten in ihrem jüngsten Bericht am Donnerstag mit.
Die Mehrheit der Syrer ist sunnitischen Glaubens. Doch die aus der schiitischen Glaubensrichtung des Islam hervorgegangene Gemeinschaft der Alawiten sitzt an den Schalthebeln der Macht.
Ethnische und religiöse Minderheiten suchten im Bürgerkrieg verstärkt den Schutz der eigenen Gemeinschaft, meldete die Untersuchungskommission unter Leitung von Sergio Pinheiro. Die Spaltung der Gesellschaft und die Feindseligkeit nehme daher zu.