Der künftige russische Präsident Wladimir Putin will sein Amt überparteilich ausüben. „Ich werde im Interesse aller Russen arbeiten, ungeachtet ihrer Parteizugehörigkeit“, sagte Putin am Donnerstag bei einem Gespräch mit dem amtierenden Präsidenten Dmitri Medwedew am Schwarzen Meer.
Die Wahlkommission erklärte Putin am Donnerstag offiziell zum Wahlsieger. Demnach stimmten am Sonntag 63,6 Prozent der Wähler für den Ministerpräsidenten, der bereits von 2000 bis 2008 Staatschef war. Die Wahlbeteiligung lag demnach bei 65,3 Prozent.
Medwedew, der nach Putins Rückkehr in den Kreml das Amt des Ministerpräsidenten übernehmen soll, gratulierte Putin zu seinem „völlig überzeugenden“ Wahlsieg. Dieser war jedoch von Protesten der Opposition und Vorwürfen internationaler Beobachter überschattet. Diese berichteten von Unregelmässigkeiten.
Wie Putin ankündigte, sollen am Donnerstag die Beratungen über die Zusammensetzung der neuen Regierung beginnen. Am Mittwoch hatte er seinem Gegenkandidaten Michail Prochorow eine Regierungsbeteiligung in Aussicht gestellt. Der Milliardär war bei der Präsidentenwahl hinter Putin und Gennadi Sjuganow von der Kommunistischen Partei auf dem dritten Platz gelandet.