Der Kanton Wallis hat am Montag einen ersten Gesamtüberblick zur Quecksilberverschmutzung bei Visp bekannt gegeben. Im Siedlungsgebiet sind mindestens 71 Grundstücke sanierungsbedürftig, weitere 104 sind leicht verschmutzt. Dies zeigen die Resultate von rund 4000 Bodenanalysen.
Im Wohngebiet wurden insgesamt 469 Grundstücke untersucht. Davon gelten 294 Parzellen als unbelastet, weil sie weniger als 0,5 Milligramm Quecksilber pro Kilogramm Erde aufweisen. Zudem wurden 752 Proben im Landwirtschaftsland entnommen, wovon 707 unbelastet sind.
Bei 41 landwirtschaftlichen Zonen wurde eine Verschmutzung zwischen 0,5 und 20 mg Quecksilber pro Kilogramm entdeckt. Weil der Sanierungswert für landwirtschaftlichen Flächen mit 20 mg Hg/kg zehn Mal höher liegt als jener für das Siedlungsgebiet, wurde nur bei vier belasteten Flächen der Grenzwert überschritten.
Entwarnung geben die Behörden bei Lebensmitteln wie Salate, Knollen- oder Zwiebelgemüse, das auf den verschmutzten Flächen angebaut wurde. Gemäss einer Laboranalyse ist der Verzehr dieses Gemüses nicht kritisch.
Lonza arbeitet Sanierungsprojekte aus
Bei den sanierungsbedürftigen Parzellen im Siedlungsgebiet wird der für die Verschmutzung verantwortliche Chemiekonzern Lonza nun weitere Untersuchungen durchführen, um das Ausmass der Belastung und die Tiefe in den Böden zu ermitteln.
Danach wird die Lonza Sanierungsprojekte ausarbeiten und die Arbeiten darauf ohne Präjudiz vorfinanzieren. Offen ist nach wie vor die Frage, was mit den 104 leicht verschmutzten Parzellen mit Werten zwischen 0,5 und 2 mg Quecksilber pro Kilogramm geschieht.
Weil sie unter dem gesetzlichen Sanierungswert von 2 mg Quecksilber pro Kilogramm Erde liegen, kann der Kanton keine Sanierung verlangen. Dennoch werden diese Parzellen im Altlasten-Kataster aufgeführt. Der Kanton, die Lonza, die Gemeinden und die Betroffenen wollen sich zu Gesprächen über eine allfällige Unterstützung treffen.