In einer historischen Rede hat Queen Elizabeth II. zu ihrem 60. Thronjubiläum bekräftigt, nicht amtsmüde zu sein. „Mit der Unterstützung meiner Familie verpflichtete ich mich weiter dem Dienst unseres grossartigen Landes und seinen Menschen – jetzt und in den Jahren, die da kommen“, sagte die 85-Jährige am Dienstag.
In der Westminster Hall in London waren das Unterhaus und das Oberhaus zu ihren Ehren zusammengekommen. Unter den Gästen befanden sich Premierminister David Cameron, Oppositionsführer Ed Miliband ebenso wie die Ex-Premiers Tony Blair und Gordon Brown.
Es war eine der seltenen politischen Reden, die Queen Elizabeth und ihr Palast formuliert haben. Wenn sie alljährlich im Oberhaus das Parlamentsjahr eröffnet, gibt die Regierung dem Staatsoberhaupt die Worte vor. Eigene Reden trug sie bisher unter anderem 1977 zu ihrem Silbernen und 2002 zu ihrem Goldenen Jubiläum vor.
In ihrer Rede verwies die Queen darauf, dass sie neben Königin Victoria die einzige unter den britischen Monarchen sei, die das 60. Thronjubiläum erreichte. Dies sei beruhigend in einer Zeit, in der ein „regelmässiger, würdiger Lebensrhythmus“ oftmals weniger wertgeschätzt werde als das Neue.
Buntglas-Fenster in der Westminster Hall
Die Königin erinnerte daran, dass sie während ihrer Regentschaft bereits „die Ehre“ zu Unterredungen mit zwölf verschiedenen Premierministern gehabt und mehr als dreieinhalbtausend Gesetze verabschiedet habe. Zudem pries sie die britischen Werte „Ausdauer, Ideenreichtum und Toleranz“, und dankte ihrem Ehemann Prinz Philip, dem Herzog von Edinburgh, als „konstante Kraftquelle und Berater“.
Als Geschenk bekam Elizabeth II. von Ober- und Unterhaus ein Buntglas-Fenster in der Westminster Hall mit ihrem Wappen darauf, das der britische Künstler John Reyntiens gestaltet hat. An diesem Ort sprechen nur zu besonderen Anlässen Persönlichkeiten zu beiden Häusern – dazu gehörten zuletzt US-Präsident Barack Obama und Papst Benedikt XVI.