Der Blauschimmelkäse Roquefort darf auf keiner Käseplatte fehlen. In der Quiche schmeckt er besonders. Ein erstes, unkompliziertes Beispiel aus der mediterranen Alltagsküche.
Willkommen bei sucrésalé. Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich liebe die cucina italiana. Meine Küche – der Tatort von sucrésalé – befindet sich aber seit sieben Jahren in der Provence in der Nähe der mittelalterlichen Kleinstadt Uzès. Der Entscheid, das schöne Basel zu verlassen und fortan im Süden Frankreichs zu leben war also aus kulinarischer Sicht nicht nachvollziehbar und die hiesige Alltagsküche zu Beginn eine Enttäuschung.
Freude schon beim Einkaufen
Vieles was mir selbstverständlich schien, war gar nicht oder nicht immer erhältlich. Flexibilität war gefragt. Aber: Einkaufen, kochen und essen sind hier dank qualitativ hochstehender Produkte und dem südlichen Ambiente der zahlreichen Wochenmärkte in der Region eine grosse Freude.
Der Kochblog widmet sich der mediterranen Küche im Allgemeinen und der südfranzösisch angehauchten im Besonderen. Weil ich gerne nach Lust und Laune am Herd werkle, möchte ich nicht ausschliessen, dass in diesem Blog nicht hin und wieder ein Schweizer Rezept zu lesen sein wird. Nichts gegen einen Wurstsalat, wenn den Hungrigen danach ist.
Nur keine Umstände bitte
Sucrésalé steht für raffiniert und unkompliziert. Die Menschen, Einheimische und Zugezogene, die wir hier kennengelernt haben, mögen es grundsätzlich einfach. Bei den mehr oder weniger spontan einberufenen Treffen im kleinen Kreis, die ständig irgendwo und aus irgendeinem Grund stattfinden, werden die Eingeladenen gebeten «un truc sucré ou salé» etwas Süsses, also ein Dessert, oder etwas Salziges mitzubringen. Was genau erwünscht ist, bleibt in der Schwebe und so wird kurzfristig, je nachdem was im Kühlschrank so liegt, entschieden. Auch hier gilt nämlich: nur keine Umstände, jeder bringt was er kann und hat.
Dies funktionert in den meisten Fällen prima und so landen die unterschiedlichsten Salate, Würste, Patés, Käse und Kuchen auf dem Tisch. Einzige mir bekannte Ausnahme war ein Essen auf Peggys Terrasse an einem milden Spätsommermittag im September. Von insgesamt sieben Geladenen haben deren fünf – darunter ich – eine Schokoladentorte mitgebracht. Marie-Laure, eine Krankenschwester im Ruhestand, liess es sich nicht nehmen, alle Torten zu verkosten. Die anschliessende zweistündige Heimfahrt in die Cevennen schien sie gerade noch so einigermassen glimpflich hinter sich gebracht zu haben. Die telefonische Nachfrage zur Ferndiagnose am nächsten Tag bestätigte unseren schlimmsten Verdacht: Schokolade overdosed. Meine schnelle Quiche au Roquefort ist seither fester Bestandteil aller Spontanmeetings, so ist schon mal klar, was «die Schweizerin» mitbringt.
Quiche au Roquefort – Aperitif oder Vorspeise
Die Zubereitung: Für die Quiche legen wir einen ausgewallten runden Blätterteig in eine Kuchenform und stechen den Teig ein paarmal mit der Gabel ein. In einer Schüssel zwei Eier verquirlen und mit einem Becher Crème fraiche vermengen. Mit Salz, Pfeffer und wenig geriebener Muskatnuss würzen. Ein Stück Roquefort in kleine Würfel schneiden und auf dem Teigboden verteilen. Den Guss darübergiessen und die Quiche bei 220 Grad etwa 20 Minuten backen. Die Quiche au Roquefort zum Aperitif mit einem Glas trockenen Weisswein servieren oder zur Vorspeise mit Salat.