Nairo Quintana (Kol) verteidigt als Tages-17. in der 20. Giro-Etappe das Leadertrikot – ihm wird der Gesamtsieg kaum noch zu nehmen sein. Im letzten Tag in den Bergen gewinnt Michael Rogers (Au) solo.
Der Australier Rogers, der bereits das 11. Teilstück des Giros gewonnen hatte, kam am Monte Zoncolan vor Tausenden von frenetischen Tifosi mit 38 Sekunden Vorsprung vor dem Einheimischen Franco Pellizotti ins Ziel. Die letzte der vier Bergetappen der Schlusswoche beendete der Italiener Francesco Manuel Bongiorno mit 49 Sekunden Rückstand als Dritter. Diese drei Profis hatten allesamt einer vielköpfigen Fluchtgruppe angehört, die Bruchteile ihres grossen Vorsprungs von knapp 10 Minuten im happigen Schlussaufstieg mit bis zu 22 Prozent Steigung vor den Spitzenfahrern des Gesamtklassements ins Ziel retteten.
Mit 4:45 Minuten Rückstand erreichte Leader Quintana als 17. zeitgleich mit dem Gesamtzweiten Rigoberto Uran (18.) das Ziel, alleine dieses Duo machte auf den letzten zehn Kilometern am Monte Zoncolan auf Rogers über fünf Minuten gut. Damit steht fest, dass das Schlussklassement des 97. Giro d’Italia von zwei Kolumbianern besetzt sein dürfte. Quintana führt derzeit vor Uran mit 3:07 Minuten Vorsprung, im dritten Schlussrang mit über vier Minuten Rückstand ist mit dem Italiener Fabio Aru die Entdeckung der Italien-Rundfahrt klassiert.
Für Quintana, der im Vorjahr bereits Zweiter bei der Tour de France geworden war, wäre es der erstmalige Gewinn des Giros. Am Sonntag sollte ihm nach menschlichem Ermessen auf der ausschliesslich flachen Schlussetappe nach Triest der Sieg nicht mehr zu nehmen sein.