Trotz mehreren Dopingfällen in den letzten Monaten erhält das kasachische Profi-Team Astana vom Weltverband UCI die Lizenz für die World-Tour-Saison 2015.
Aufatmen kann damit auch Tour-de-France-Sieger Vincenzo Nibali. Der Italiener und sein Team sind dank des am Mittwoch spätabends kommunizierten Entscheids für alle wichtigen Radrennen automatisch startberechtigt.
Im Fall Astana stand die UCI auf dem Prüfstand, neue Härte im Anti-Doping-Kampf unter dem seit September 2013 amtierenden Präsidenten Brian Cookson unter Beweis zu stellen. Doch selbst fünf bekanntgewordene Dopingfälle innerhalb von drei Monaten, die (doping-)belastete Vergangenheit des Team-Managers Winokurow und dessen Umgang mit den Themen Doping und Bestechung konnten Astana nichts anhaben. Cookson liess allerdings verlauten, dass Astana quasi «unter Bewährung» stehe. Sollte sich 2015 im Team ein weiterer Dopingfall ereignen, so wird sich Astana einer neuerlichen Prüfung durch die (nur aus Schweizer Mitgliedern bestehende) UCI-Lizenzkommission unterziehen müssen.
Bei Astana wurde fein unterschieden zwischen dem World-Tour-Team und dem inzwischen aufgelösten Continental-Team. Im Elitebereich waren die Brüder Maxim und Valentin Iglinski positiv auf EPO getestet und gesperrt worden, im Mannschafts-Unterbau waren drei weitere kasachische Fahrer positiv der Einnahme verbotener Steroide überführt worden. Alles Einzelfälle, hatte Winokurow behauptet und die Verantwortung für das Continental-Team abgelehnt.
Während Astana die Lizenz erhielt, wurde die französische Equipe Europcar aus finanziellen Gründen nicht mehr berücksichtigt. Damit gibt es für 2015 nur 17 statt 18 Teams in der World Tour, zu welcher neu auch IAM Cycling gehört.