Bei den Arbeiten für die Autobahnumfahrung von Biel ist 2012 radioaktives Material gefunden worden. Es lag auf einer Deponie und stammt wahrscheinlich aus der Uhrenindustrie. Für die Bauarbeiter wurden Schutzmassnahmen getroffen. Die Bevölkerung wurde nie informiert.
Der höchste gemessene Wert stammt aus Erdreich, das Anfang dieses Jahrs ausgehoben wurde. 300 Mikrosievert pro Stunde wurden gemessen. «Das ist ein hoher Wert, der die Grenzwerte übersteigt», sagt Sybille Estier, Sektionsleiterin Umweltradioaktivität im Bundesamt für Gesundheit (BAG). Sie bestätigte mit diesen Aussagen Artikel in der «SonntagsZeitung» und im «Matin Dimanche».
Der Kanton Bern als Bauherr der A5-Baustelle im Brüggmoos rüstete in der Folge die Bauarbeiter mit Dosimetern aus. Auch wurde am Ausgang der Baustelle der Aushub nach Radioaktivität untersucht. Seither wird sicher gelagert, was strahlt. Für die Bauarbeiter bestand ab diesem Zeitpunkt keine Gefahr. Für die Zeit davor schliesst Estier eine Gefährdung nicht aus.
Obwohl für die Arbeiter Schutzmassnahmen ergriffen wurden, wurde seit 2012 die Bevölkerung in der Umgebung der A5-Baustelle nie informiert. Dort stehen – auf dem Gebiet der ehemaligen Deponie – zahlreiche Wohngebäude. Für die Bewohner bestand aber laut Estier zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr, weil die Deponie abgedeckt wurde.
Wieso die Bevölkerung nicht informiert wurde, ist unklar: Das BAG sagt, es habe die Stadt Biel aufgefordert, das zu tun. Die zuständige Bieler Gemeinderätin sagt, das stimme nicht und der Bauherr der Autobahn, der Kanton Bern, fühlte sich nicht zuständig.