Kimi Räikkönen gewinnt in Abu Dhabi zum ersten Mal seit über drei Jahren wieder einen Grand Prix. Kamui Kobayashi wird im einen Sauber-Auto Sechster.
Kobayashi verdiente sich die acht WM-Punkte durch eine fehlerfreie Fahrt redlich. Sechster war der Japaner im Grand Prix der Vereinigten Arabischen Emirate schon einmal geworden, nämlich 2009 in einem Toyota als Ersatzfahrer für den verletzten Timo Glock in seinem erst zweiten Formel-1-Rennen. Ob der erneut gelungene Auftritt in Abu Dhabi reichen wird, um auch im nächsten Jahr für Sauber fahren zu können, muss gleichwohl bezweifelt werden. Dank Kobayashi machte Sauber auch acht Punkte in der Konstrukteure-Wertung auf Mercedes und Platz 5 gut und liegt noch 12 Punkte zurück. Die englisch-deutsche Equipe ging nach Platz 11 von Michael Schumacher und dem Ausfall von Nico Rosberg zum vierten Mal in Folge leer aus.
Sergio Perez beraubte sich seiner Chancen auf ein zählbares Ergebnis mit einer unüberlegten Aktion ein weiteres Mal selber. Der Mexikaner war im Kampf um Platz 6 mit Romain Grosjean ins Gehege gekommen und musste dafür als Schuldiger seine Fahrt mit einem zehn Sekunden dauernden Zwischenhalt in der Box unterbrechen und fiel dadurch zurück.
Am 30. August 2009 wars gewesen, als Räikkönen letztmals nach einem Grand Prix ganz oben gestanden hatte. Als Ferrari-Fahrer hatte der Finne in Belgien triumphiert. Insgesamt feierte Räikkönen seinen 19. Sieg in der Formel 1, den ersten seit seinem Comeback auf diese Saison hin. Der frühere Sauber-Fahrer profitierte dabei auch vom Pech von Lewis Hamilton. Für den Engländer kam das Aus in der 20. der 55 Runden. Hamilton , der das Wochenende zuvor fast nach Belieben dominiert und auch das Rennen souverän angeführt hatte, musste den McLaren ausrollen lassen.
Fernando Alonso wurde Zweiter, vermochte seinen Rückstand auf Sebastian Vettel in der WM-Gesamtwertung aber nicht in erhofftem Masse zu reduzieren. Der Deutsche belegte trotz des Handicaps, aus der Boxengasse gestartet zu sein, vor Jenson Button Platz 3, womit sich seine Marge auf Alonso nur um 3 auf 10 Punkte reduzierte. Vettel war nach dem Qualifying, von den Stewards wegen zu geringer Benzinmenge auf den letzten Startplatz zurückversetzt worden. Der Weltmeister hatte sich nach wenigen Runden bis auf Platz 12 vorgekämpft und danach von einer ersten Safety-Car-Phase profitiert, in der das gesamte Feld wieder zusammengerückt war. Eine Kollision zwischen Nico Rosberg im Mercedes und Karain Karthikeyan im HRT hatte für die Neutralisation des Rennens gesorgt. Nach der Wiederfreigabe war aber Vettel zu einem ersten, ausserplanmässigen Zwischenhalt gezwungen, um sich nach einer Berührung mit dem Williams mit Bruno Senna einen neuen Frontflügel abzuholen. Die Aufholjagd begann von Neuem. Und diesmal liess sich Vettel auf dem Weg zu Rang 3 durch nichts mehr aufhalten.
Abu Dhabi. Grand Prix der Vereinigten Arabischen Emirate: 1. Kimi Räikkönen (Fi), Lotus-Renault. 2. Fernando Alonso (Sp), Ferrari, 0,8 Sekunden zurück. 3. Sebastian Vettel (De), Red Bull-Renault, 4,1. 4. Jenson Button (Gb), McLaren-Mercedes, 7,7. 5. Pastor Maldonado (Ven), Williams-Renault, 13,0. 6. Kamui Kobayashi (Jap), Sauber-Ferrari, 20,0. 7. Felipe Massa (Br), Ferrari, 22,8. 8. Bruno Senna (Br), Williams-Renault, 23,5. 9. Paul di Resta (Gb), Force India-Mercedes, 24,1. 10. Daniel Ricciardo (Au), Toro Rosso-Ferrari, 27,4. 11. Michael Schumacher (De), Mercedes, 26,0. Ferner: 15. Sergio Perez (Mex), Sauber-Ferrari, 56,7. – Ausgeschieden u.a.: Lewis Hamilton (Gb), McLaren-Mercedes; Romain Grosjean (Fr/Sz), Lotus-Renault; Mark Webber (Au), Red Bull-Renault; Nico Hülkenberg (De), Force India-Mercedes; Nico Rosberg (De), Mercedes.
WM-Stand (18/20). Fahrer: 1. Vettel 255. 2. Alonso 245. 3. Räikkönen 198. 4. Webber 167. 5. Hamilton 165. 6. Button 153. 7. Massa 95. 8. Rosberg 93. 9. Grosjean 90. 10. Perez 66. 11. Kobayashi 58. 12. Hülkenberg 49. – Teams: 1. Red Bull-Renault 422. 2. Ferrari 340. 3. McLaren-Mercedes 318. 4. Lotus-Renault 288. 5. Mercedes 126. 6. Sauber-Ferrari 124. 7. Force India-Mercedes 95. 8. Williams-Renault 73. 9. Toro Rosso-Ferrari 22.