Rätselhafte Serie von beschädigten Kirchenfiguren im Aargau

Eine rätselhafte Serie von Sachbeschädigungen an Kirchenfiguren im aargauischen Freiamt beschäftigt derzeit die katholischen Kirchgemeinden und die Polizei. Ein unbekannter Täter hat seit Juni an sechs Figuren die „bösen Elemente“ wie die Schlange zerstört.

Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus (Symbolbild) (Bild: sda)

Eine rätselhafte Serie von Sachbeschädigungen an Kirchenfiguren im aargauischen Freiamt beschäftigt derzeit die katholischen Kirchgemeinden und die Polizei. Ein unbekannter Täter hat seit Juni an sechs Figuren die „bösen Elemente“ wie die Schlange zerstört.

In der Pfarrkirche St. Goar in Muri wurde der Satan beschädigt, in Auw die Schlange auf dem hölzernen Deckel des Taufsteins, und in Oberrüti wurde der Madonna die Hand abgehackt, in der sie einen Apfel gehalten hatte.

In Sins bekam die Schlange auf einem Marienbild sechs Nägel in den Kopf gehämmert, wie „Horizonte“, das Pfarrblatt der Römisch-katholischen Landeskirche Aargau, weiter berichtete.

Auch wurde eine Figur gestohlen. Begonnen hatte die Serie an einem Sonntagnachmittag im Juni. In Boswil brannte die Schlange zu Füssen der Mondsichelmadonna.

Insgesamt seien sechs alte Figuren beschädigt worden, sagte Bernhard Graser, Mediensprecher der Aargauer Kantonspolizei, am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Die Anschläge seien jeweils tagsüber verübt worden.

Hoher Sachschaden und viel Misstrauen

„Wir gehen von einem Einzeltäter aus“, sagte Graser weiter. Er bestätigte Angaben der „az Aargauer Zeitung“. Mehrere Personen seien gestützt auf Hinweise aus der Bevölkerung bereits befragt worden.

Der Verdacht habe sich jeweils nicht erhärtet. Die Polizei habe derzeit keinen konkreten Verdacht. „Das Motiv ist unklar. Die Taten sind ärgerlich und merkwürdig“, hielt Graser fest.

Die Kosten für die Restaurierung pro Fall belaufen sich gemäss dem Pfarrblatt „Horizonte“ auf 10’000 bis 15’000 Franken. „Weit schlimmer als der materielle Schaden dürften sich künftig Angst und Misstrauen auswirken“, schreibt das Pfarrblatt.

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