Die griechischen Behörden haben am Freitag mit der Räumung eines wilden Flüchtlingslagers im alten Flughafen von Athen begonnen. Das Lager «Hellinikon» war wegen seiner schlimmen Zustände berüchtigt.
Hilfsorganisationen sprachen von menschenunwürdigen Bedingungen. Die meisten Menschen wurden in ein neues, gut organisiertes Flüchtlingslager nahe der mittelgriechischen Stadt Theben rund 90 Kilometer nördlich von Athen umgesiedelt.
«Die Räumung läuft ohne Probleme», sagte der Sprecher des Migrationsministeriums, Kyriakos Mantouvalos, der Nachrichtenagentur dpa. Es habe keinen Widerstand gegeben. «Nach 635 Tagen schliesst dieses informelle Lager hier», sagte der Bürgermeister der Region Giannis Konstantatos. Die Polizei hatte das Lager weiträumig abgesperrt.
Vermittler der Polizei, Übersetzer sowie Mitarbeiter der Internationalen Organisation für Migration (IOM) organisierten die Abfahrt der Menschen. «Wir haben 278 Menschen in neue Flüchtlingslage gebracht. Bis zum Abend wollen wir die restlichen 210 Flüchtlinge und Migranten auch in andere organisierte Lager bringen», sagte der Sprecher des Migrationsministeriums weiter.
In Hellinikon sollen demnächst ein neues Wohngebiet, ein Casino sowie Hotels und andere touristische Anlagen errichtet werden. In Griechenland halten sich zurzeit rund 62’000 Flüchtlinge auf.