Die Raiffeisenbank ergreift strikte Massnahmen gegen Bankräuber. Neun Genfer Filialen der Bankgenossenschaft haben beschlossen, am Schalter kein Geld mehr auszubezahlen. Geldinstitute in der Deutschschweiz treffen keine ähnlichen Vorkehrungen.
Die Kunden in Genf sind aufgerufen, ihr Geld an Automaten zu beziehen. Die Initiative ging von drei Raiffeisen-Genossenschaften aus, die insgesamt neun Filialen im Raum Genf betreiben.
Betroffen ist knapp die Hälfte der insgesamt 19 Raiffeisen-Niederlassungen in der Region. Philippe Thévoz, Westschweizer Mediensprecher der Raiffeisenbank, bestätigte am Mittwoch Informationen der Zeitung „Le Temps“.
Mit der Massnahme reagiert die Raiffeisenbank auf wiederholte und teils schwere Raubüberfälle in Genfer Filialen. Die Niederlassung in Puplinge war am 17. Januar 2012 Schauplatz eines bewaffneten Raubüberfalls. Seitdem ist die Filiale geschlossen.
Laut Philippe Thévoz dürften die ergriffenen Massnahmen zu keinen grossen Problemen führen. „Nur rund fünf Prozent der Kunden beziehen ihr Bargeld am Schalter“, sagte er auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Zudem sei das Bankenpersonal aufgerufen, den Leuten bei technischen Problemen am Automaten zu helfen.
Die Vorkehrungen gelten nur für drei Banken der Raiffeisengruppe im Raum Genf. In der übrigen Schweiz sind keine ähnlichen Projekte geplant. Weder bei Raiffeisen noch bei der Post, wie ein Post-Sprecher auf Anfrage sagte.