Die Schweizer Wirtschaft wird nach Einschätzung der Raiffeisen im kommenden Jahr deutlich an Fahrt gewinnen. Die Bankengruppe prognostiziert ein Wachstum des Bruttoinlandprodukts von 2,6 Prozent und liegt damit deutlich über den Schätzungen anderer Konjunkturauguren.
Bisher war das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) mit einer Prognose von 2,3 Prozent am optimistischsten.
«Die Schweizer Wirtschaft ist seit geraumer Zeit ein Wachstums-Outperformer», erklärte Raiffeisen-Chefökonom Martin Neff am Dienstag vor den Medien in Zürich. Die hiesige Wirtschaft habe den Knick von 2009 relativ schnell wieder wettgemacht.
Das gute Wachstum sei das Resultat intensiver Aufräumarbeiten und gelöster Hausaufgaben. Die Schweiz habe die Lehren aus der Immobilienkrise der 1990er-Jahre gezogen, die für die Grösse des Landes die gleiche Dimension wie die US-Immobilienkrise für die USA gehabt habe.
Die Wirtschaft profitiert aber auch von Impulsen aus dem Ausland. In den USA zieht das Wachstum gemäss der Raiffeisen-Prognose an, auch wenn die Ökonomen der Bank ein Fragezeichen hinter die zukünftige Geldpolitik der Notenbank setzen. Auch die Euro-Zone dürfte sich erholen und mit einem Wachstum von 1 Prozent die Rezession hinter sich lassen.
Der private Konsum in der Schweiz dürfte 2014 weiter gut laufen, prophezeit die Raiffeisen. Stärkere Impulse erwartet die Bank vom Aussenhandel, während die Bauwirtschaft nur leicht wachsen dürfte.