Wenige Stunden nach der Verabschiedung des Gesetzes zur Legalisierung der Homo-Ehe im französischen Parlament ist es in Paris zu gewalttätigen Protesten gekommen. Mindestens zwölf Personen wurden festgenommen.
Gegner der Regelung, die schwulen und lesbischen Paaren auch die Adoption von Kindern erlaubt, bewarfen die Sicherheitskräfte am späten Dienstagabend mit Feuerwerkskörpern, Flaschen und Steinen, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die Polizei habe Tränengas eingesetzt.
Den Berichten zufolge hatten am Abend zunächst etwa 3500 Menschen friedlich gegen die Neuregelung protestiert. Kurz vor 22.00 Uhr hätten die Veranstalter die Kundgebungsteilnehmer aufgefordert, nach Hause zu gehen.
Einige Hundert seien aber geblieben und hätten die Sicherheitskräfte mit Wurfgeschossen attackiert. Dabei sei ein Polizist am Kopf verletzt worden. Auch Journalisten wurden von den Randalierern beschimpft, unter anderem als «Kollaborateure», und auch tätlich angegriffen, wie die AFP-Journalisten berichteten. Erst nach 1.00 Uhr am frühen Mittwochmorgen habe sich die Lage beruhigt.
Die Nationalversammlung hatte das Gesetzprojekt zur Legalisierung der Homo-Ehe am Dienstag wie erwartet mit deutlicher Mehrheit angenommen. Vertreter der konservativen Opposition reichten sofort Verfassungsklage ein.
Das Thema wird in Frankreich seit Monaten äusserst kontrovers diskutiert. Immer wieder kam es zu Demonstrationen für und gegen die rechtliche Gleichstellung homosexueller Paare.