Die SBB stellt den Rangierbetrieb in Däniken SO und Zürich Mülligen ein und konzentriert die Bereitstellung von Güterzügen auf die beiden Rangierbahnhöfe Limmattal und Lausanne. Den rund 35 Mitarbeitenden in Däniken und Mülligen unterbreitet die SBB ein Stellenangebot.
Die beiden Rangierbahnhöfe hätten «ihre Kapazitätsgrenzen erreicht», begründet SBB-Sprecher Reto Schärli den Verzicht auf die Standorte Däniken und Zürich Mülligen. Lange Güterzüge könnten dort ohne einen Ausbau nicht zusammengestellt werden. Gleichzeitig sei der Rangierbahnhof Limmattal derzeit nicht ausgelastet.
Wann der Betrieb der Rangierbahnhöfe eingestellt wird, ist noch offen. Auch ist noch nicht klar, ob die beiden Anlagen definitiv ausrangiert werden. Dies entscheidet eine Begleitgruppe aus Branchenakteuren, die aufgrund der Totalrevision des Gütertransportgesetzes für die Planung der Güterverkehrsanlagen zuständig ist.
«Bis auf weiteres» dienen die beiden Rangierstandorte als Abstellgleise. Sollte die SBB die Anlagen aufgeben, so will sie alternative Nutzungsmöglichkeiten erarbeiten.
Konzentration in Zürich und im Waadtland
Ab 2015 übernimmt SBB Cargo im Auftrag von SBB Infrastruktur den gesamten Produktionsprozess in den beiden Binnenrangierbahnhöfen Limmattal und Lausanne, wie die SBB am Montag mitteilte. Das SBB-Tochterunternehmen wird somit die ganze Bandbreiten der Arbeiten – vom Abholen der Güterwagen beim Kunden über das Rangieren im Rangierbahnhof bis zur Zustellung bei den Empfängern – erbringen.
Die Verantwortung bleibt bei der SBB Infrastruktur, um anderen Eisenbahnunternehmungen Diskriminierungsfreiheit zu gewährleisten. Weiter in Betrieb bleiben die Grenzrangierbahnhöfe Basel, Chiasso und Buchs SG.
Verständnis der Gewerkschaft
Die meisten der 220 Mitarbeitenden in Limmattal und Lausanne werden von der SBB weiterbeschäftigt. Sie wechseln aber von der SBB Infrastruktur zu SBB Cargo, «wo sie weiterhin dem gleichwertigen Gesamtarbeitsvertrag unterstellt sind», versichert die SBB.
Den 35 Betroffenen in Däniken und Zürich Mülligen werden Stellen in im Rangierbahnhof Limmattal oder aber im Grenzrangierbahnhof Basel angeboten, wie Schärli erklärte.
Die Gewerkschaft SEV kann den Schritt der SBB nachvollziehen. Sie fordert aber in einer Mitteilung, dass die Arbeitsplätze gesichert werden und die Verschiebung von SBB Infrastruktur zu SBB Cargo «die Berufsaussichten der Betroffenen nicht verschlechtert».
Die ehemalige Eisenbahnergewerkschaft erinnert daran, dass rangieren eine harte Arbeit sei: «Viele Betroffene üben seit Jahrzehnten eine schwere körperliche Arbeit bei jedem Wetter und häufig in der Nacht aus.» Deshalb fordert die Gewerkschaft neue Laufbahnmöglichkeiten für die Mitarbeitenden.